Archiv

Zum Tod von Dick Dale
Unsterblich dank Tarantino

Dick Dale prägte mit seinem lässigen, unverzerrten Klang ganze Generationen von Gitarristen. Außerdem trieb Dale mit seinen speziellen Anforderungen an das Equipment die Verstärker-Entwicklung maßgeblich voran. Nun ist der Kalifornier, den man auch "König der Surfgitarre" nannte im Alter von 81 Jahren gestorben.

Dlf-Musikredakteur Tim Schauen im Gespräch mit Sören Brinkmann |
Der Surf-Guitar-Musiker Dick Dale bei einem Konzert in Ventura, Kalifornien, im Jahr 2012
Der Surf-Guitar-Musiker Dick Dale bei einem Konzert in Ventura, Kalifornien, im Jahr 2012 (imago/ZUMA Press)
Der US-Gitarrist Dick Dale ist im Alter von 81 Jahren gestorben. Der Musiker, der selbst begeisterter Surfer war, hatte in den 50er Jahren den sogenannten Surf-Rock erfunden. Er habe damit das Gefühl des Wellenreitens nachahmen wollen, sagte Dlf-Musikredakteur Tim Schauen.
Ein Soundtrack kann einen Film maßgeblich prägen – und ganz sicher gilt das für den Filmklassiker "Pulp Fiction". Mit Funk, Soul, Country-Musik oder auch Surf-Rock der 1950er und 1960er Jahre. So setzte Regisseur Quentin Tarantino zum Auftakt den Titel "Misirlou" ein, den der US-amerikanische Gitarrist Dick Dale populär machte.
Surfer auch im wahrem Leben
Nun ist Dick Dale, der als Pionier des Surf-Rock gilt, im Alter von 81 Jahren gestorben. Dale, der selbst ein begeisterter Surfer war, hatte den Musikstil in den 50er Jahren erfunden. In "Misirlou" sei der Surfgitarren-Sound schlechthin zu hören, sagte Dlf-Musikredakteur Tim Schauen: "Viel Hall auf der Gitarre, staccato-artige, schnell gespielte Riffs und ganz große ‚cleane‘ Lautstärke im Verstärker."
Mit seinem Stil beeinflusste Dick Dale unter anderem die Beach Boys, Jimi Hendrix und Eddie Van Halen. Der Einfluss auf die Musikgeschichte werde vor allem deutlich, so Schauen, "wenn man die Musik hört, die vorher gespielt wurde. Country und Western zum Beispiel. Dann war das sehr langsam und getragen und Dick Dale stand für enormes Tempo beim Anschlag".
Extra laut & schnell
Der in Boston unter dem Namen Richard Anthony Monsour geborene Künstler spielte schon als Kind Gitarre. Als Teenager zog er mit seiner Familie nach Kalifornien und entdeckte dort seine Leidenschaft für das Surfen.
Dale arbeitete eng mit dem amerikanischen Gitarren- und Verstärkerhersteller Fender zusammen, erklärte Dlf-Musikredakteur Tim Schauen. Diesen habe er dazu gebracht, ein extra lautes Modell zu bauen: "Dale hat gesagt, er wollte mit dem Sound seiner Gitarre das Geräusch und das Gefühl des Surfens emulieren. Wenn man zum Beispiel von der Welle herumgespült wird, dann grollt und donnert es. Und das hat er versucht, mit seiner Gitarre, mit seiner Stratocaster nachzumachen."