Elmar Faber war einer der herausragenden Persönlichkeiten des literarischen Lebens in der DDR. Der studierte Germanist war bei "Edition Leipzig", dem Ost-Berliner "Aufbau-Verlag" und bei "Rütten & Loening" tätig. 1990 gründete er mit seinem Sohn Michael den Verlag Faber & Faber in Leipzig. 2011 beendete der Senior seine Tätigkeit für das Familienunternehmen, das es inzwischen nicht mehr gibt. Am 03.12.2017 starb Elmar Faber nach schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren.
Dialektische Denkweise
Gunnar Cynybulk, ehemaliger "Aufbau"-Verleger und seit Oktober 2017 verlegerischer Geschäftsführer der Ullstein Buchverlage, lobte im Dlf die dialektische Denkweise Fabers.
Als Verleger habe Faber in der DDR unter völlig anderen Bedingungen als die Kollegen im Westen gearbeitet, sagte Cynybulk. Er habe viel "Findigkeit auch im Umgang mit der Zensurbehörde" bewiesen. Darüber hinaus sei Faber als sehr "findiger Geschäftsmann" bekannt gewesen, "der es verstanden hat, zu faszinieren", und habe Erfolg im Umgang mit den großen Autoren gehabt.
Euphorie und Kritik
Elmar Faber habe sowohl die dunklen Seiten des Landes gezeigt - indem er zum Beispiel auch kritische Literatur verlegte - als auch "das, was mal positiv und Aufbruch war" nicht verschwiegen. Schon von seiner Vita und Herkunft her, habe Elmar Faber der Generation angehört, die der in den 50er-Jahren noch jungen DDR Euphorie und Optimismus entgegen gebracht hätte - der Staat hätte es dem "aus einfachen Thüringer Verhältnissen" stammenden Mann, ermöglicht zu studieren.