Hannelore Elsner war ein Star des deutschen Films. Sie hat zahlreiche bedeutende Rollen gespielt, früh vor der Kamera gestanden und immer wieder im Rampenlicht. Ihr künstlerisches Können war ebenso gefragt wie ihr Privatleben: Mit Dieter Wedel hatte sie einen Sohn, mit Regisseur Rudolf Thome verband sie eine jahrelange Arbeitsbeziehung. Seit 1959 stand sie vor der Kamera, als 17-jährige an der Seite von Freddie Quinn.
Große Präsenz und große Verletzlichkeit
Die Sechziger- und Siebziger-Jahre waren von Unterhaltungsfilmen geprägt an der Seite von Peter Alexander oder Georg Thomalla. Anfänglich waren es auch Volkstheater-Bühnenstücke. Sie hat fünfzig Jahre lang vor der Kamera gestanden in weit über hundert Produktionen mitgewirkt. Auch in Tatortverfilmungen war sie zu sehen, agierte als Synchronsprecherin und spielte in den Neuverfilmungen von "Hanni und Nanni" mit. Sie war von großer Ausstrahlung, aber verletzlich. Als Charakterdarstellerin unter der Regie von Edgar Reitz und Istvan Szabo feierte sie Erfolge.
Einem großen Publikum ist sie aus den Jahren 1994 bis 2006 in der ARD Fernsehserie Die Kommissarin in der Rolle als Lea Sommer bekannt geworden.
Weiblich, neugierig und präsent
Den größten Kritikererfolg landete sie mit "Die Unberührbare", ein Film unter der Regie von Oskar Roehler, in dem sie eine Schrifstellerin spielte, die an Roehlers Mutter, die Literatin Gisela Eslner erinnerte. Doch schon in dem Film "Die endlose Nacht" von Will Tremper habe sie ihre Qualitäten gezeigt, so Rüdiger Suchsland. "Sie war eine Kino-Schauspielerin, die Fernsehrollen in den 80er Jahren haben ihr nicht gut getan", sagte Suchsland im Dlf.
Immer wieder habe sie Filme allein durch ihr Gesicht, ihre Kamerapräsenz getragen und bis ins Alter hat sie sich eine Neugier, eine Jugendlichkeit bewahrt.
Am Osterwochenende ist die Schauspielerin Hannelore Elsner nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren gestorben.