Der Gitarrist und Sänger Johnny Winter ist tot. Er starb überraschend im Alter von 70 Jahren in Zürich, wie seine Agentur mitteilte. Winter war über 50 Jahre lang einer der profiliertesten Vertreter des klassischen Blues und besonders bekannt für sein schnelles Gitarrenspiel und sein Aussehen: Als Mensch mit Albinismus, mit langen blonden Haaren und auffälligen Tätowierungen fiel er auf der Bühne auf.
We wanted to confirm that Texas blues icon Johnny Winter has passed away on July 16, 2014 in his hotel room in Zurich, Switzerland.— Johnny Winter (@johnnywinter) 17. Juli 2014
Vielen galt Johnny Winter als ebenso talentiert wie Jimi Hendrix. Dessen Berühmtheitsgrad erreichte Winter zwar nie, doch er wurde zu einer festen Größe der internationalen Blues-Szene. Im Laufe seiner Karriere nahm er 18 Studioalben auf und arbeitete mit großen Stars wie Muddy Waters und Janis Joplin zusammen. Die Fachzeitschrift "Rolling Stone" zählt ihn zu den "100 besten Gitarristen aller Zeiten". Winters ist einer der wenigen weißen Musiker, die in der Ehrengalerie der Blues Hall of Fame vertreten sind.
Star beim Woodstock-Festival
Winters kam 1944 als John Dawson Winter III in Beaumont in Texas auf die Welt. Er wurde mit 24 entdeckt, als der Gitarrist Mike Bloomfield ihn einlud, auf einem seiner Konzerte Gitarre zu spielen. Dort war auch ein Mitarbeiter einer Plattenfirma anwesend. 1969 trat er bei dem legendären Woodstock-Festival auf. Wegen Drogenproblemen musste er Anfang der 1970er Jahre pausieren, kehrte später aber als Musiker und Produzent zurück.
Winter war noch wenige Tage vor seinem Tod aufgetreten und hatte für das ganze Jahr weltweit Konzerte geplant. Am 2. September soll sein neues Album "Step Back" erscheinen. Die Todesursache ist bislang unklar, es wurde eine Obduktion angeordnet. Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es aber nicht, teilte die Polizei mit.
(hba/jcs)