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Zum Tod von Pete Seeger
Der Friedenssänger

Seinen letzten großen Auftritt hatte er in Washington: Bei der Amtseinführung von Barack Obama sang Pete Seeger "This land is your land". Politisch war der US-Sänger von Beginn seiner Karriere an gewesen. Nicht immer im Sinne der Regierung.

28.01.2014
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    Pete Seeger (dpa/picture-alliance/Skip Bolen)
    Pete Seeger schrieb einige der bekanntesten Lieder der Musikgeschichte. Mit "Where have all the flowers gone" ("Sag mir, wo die Blumen sind") die vielleicht größte Antikriegshymne, die es vor allem in der Version von Marlene Dietrich in die Ohren der Welt schaffte - und in die "Mundorgel" und andere Liederbücher für Lagerfeuergitarristen.
    Komponiert hatte Seeger das Lied 1955, einem Schicksalsjahr in seinem Leben: Er wurde vor das "Komitee für unamerikanische Aktivitäten" zitiert, verweigerte die Aussage - und wurde der subversiven Tätigkeit für schuldig befunden. Von den zehn Jahren Haft des Urteils musste er eines absitzen.
    Den Rechten im Lande war er wegen seiner kämpferischen Texte und seiner früheren Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei schon lange ein Dorn im Auge gewesen. Viele Jahre lang boykottierten ihn von nun an die kommerziellen US-Medien. Dabei hatte er sich stets als Sänger für das Volk verstanden.
    Mit Bruce Springsteen zurück ins Rampenlicht
    Nach einem abgebrochenen Soziologiestudium an der Harvard-Universität widmete er sich der Sammlung von amerikanischen Volksliedern. Daneben spielte er mit dem 5-saitigen Banjo eigene Lieder, in denen er sich mit der Arbeiterbewegung, mit Minderheiten und mit ärmeren Ländern solidarisierte.
    Unvergessen sind auch seine Polithits "If I Had A Hammer" und "Turn, Turn, Turn!" sowie der von ihm neu interpretierte US-Gospelsong "We Shall Overcome", mit dem sich Joan Baez unsterblich machte.
    Mit "We Shall Overcome" war auch seine musikalische Renaissance verbunden: 2006 brachte Bruce Springsteen unter dem Titel ein Album auf den Markt, auf dem er 15 Seeger-Songs neu aufnahm. 2008 später veröffentlichte er - 89-jährig - das Album "At 89", das sein letztes bleiben sollte.
    Im Alter von 94 Jahren starb Seeger am Montag.