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Zum Tod von Wilhelm Killmayer
"Vielleicht der eigenwilligste und auch dickköpfigste Komponist"

Wilhelm Killmayer sei ein umstrittener Komponist gewesen - was auch das Faszinierende an ihm gewesen sei, so Moritz Eggert, einstiger Schüler des Komponisten und heutiger Professor der Münchner Musikhochschule. Killmayer habe seinen Studenten immer wahnsinnig viel Mut gemacht, sagte Eggert im Dlf.

Moritz Eggert im Gespräch mit Jochen Hubmacher |
    Immer wenn Eggert und seine Kommilitonen mit ihrer Musik zauderten, dann habe Killmayer gesagt: "Nicht immer alles wegwerfen, was banal scheint." Seine Lieblingsfrage im Kompositionsunterricht sei immer gewesen: "Muss das so weitergehen, das Stück?" Für einen Plan eines Stückes, wie es weitergehen soll, habe Killmayer seine Studenten verspottet, berichtet Eggert voller Respekt. Killmayer habe vor allem die Musik interessiert, "in dem Moment, in dem sie erklingt".
    "Er war in tonaler Musik sehr sehr glücklich, ohne aber jemals konservativ oder rückwärtsgewandt zu sein. Er war zum Teil ein modernerer Komponist als viele, die sich um ihn herum als moderne Komponisten bezeichneten", so der Komponist und Pianist Eggert. Das würde auch daran liegen, dass Killmayer "eine Innigkeit und eine Authentizität des Tons" gesucht habe, die in diesem Moment keiner gesucht habe. Er habe sich zum Beispiel im Gegensatz zu anderen Komponisten der zeitgenössischen Musik intensiv mit Melodik auseinandergesetzt.
    Einen Tag vor seinem 90. Geburtstag (21. August) ist der Komponist Wilhelm Killmayer in München gestorben. Fast zwei Jahrzehnte lehrte er als Professor für Komposition an der Münchner Musikhochschule.