In den 1960er-Jahren wechselte Heinz Billing nach München und widmete sich der Gravitationswellenforschung. Zunächst widerlegte er eine vermeintliche Entdeckung eines US-Kollegen und entwickelte dann immer bessere Messmethoden. So entstand der erste voll funktionsfähige Gravitationswellendetektor, der mithilfe von Laserstrahlen das minimale Erzittern von Raum und Zeit messen sollte.
Heinz Billing hat nichts gefunden. Seine Messanlage war noch zu unempfindlich – ihre Armlänge betrug nur 30 Meter. Aber er und sein Team hatten den Prototypen für die heutigen großen Messanlagen mit bis zu vier Kilometern Armlänge gebaut, etwa die LIGO-Detektoren in den USA. Diese haben vor anderthalb Jahren tatsächlich Gravitationswellen auf der Erde nachgewiesen.
Beim Eintritt in den Ruhestand hatte Heinz Billing seinem Nachfolger in der Max-Planck-Gesellschaft, Karsten Danzmann, versprochen, er bleibe so lange am Leben, bis die Wellen gefunden seien. Im vergangenen Jahr haben Wissenschaftler den 102-jährigen Heinz Billing, der nur schwer hören und kaum noch sehen konnte, in einem lichten Moment über die Entdeckung informiert.
Anfang Januar ist Heinz Billing, der große Pionier der Computertechnik und der Gravitationswellenastronomie, gestorben.