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Zur Medienkritik von Christian Drosten
"In dieser Pauschalität weit über das Ziel hinaus"

Der Verband der Wissenschaftsjournalisten, WPK, hat die Medienkritik des Berliner Virologen Christian Drosten als zu allgemein zurückgewiesen. Drosten differenziere nicht, sagte WPK-Geschäftsführer Franco Zotta im Dlf. Damit werde er der Vielfalt der Medien nicht gerecht.

Franco Zotta im Gespräch mit Manfred Götzke |
Eine Pressekonferenz mit Christian Drosten, Virologe am Charité, Bundesministerin Anja Karliczek und Heyo Kroemer, Vorstandsvorsitzender des Charité.
"Ein Wissenschaftler ist kein Politiker, die Wissenschaft hat kein politisches Mandat" - betont Christian Drosten, hier neben Wissenschaftsministerin Anja Karliczek (picture alliance/Michael Kappeler/dpa-pool/dpa )
Grundsätzlich könne er verstehen, dass der Virologe Christian Drosten "Erfahrungen macht, die ihn wütend machen", so Franco Zotta, promovierter Philosoph und früher selbst als Wissenschaftsjournalist tätig. Einige Medien sollten sich Drostens Kritik tatsächlich zu Herzen nehmen und darüber nachdenken, welche Verantwortung sie tragen. Doch das müsse man am konkreten Beispiel tun, forderte Zotta im Deutschlandfunk. Seriöse Journalistinnen und Journalisten dürften nicht von den Vorwürfen getroffen sein.
Drosten habe "eine Karriere im Schnellvorlauf im Umgang mit den Medien" und damit "in vielfältiger Weise Medienwirklichkeiten" erlebt. Doch zuletzt habe er dazu geneigt, "das Feld zu verlassen, wo er sich selbst als Experte verortet: die Virologie", findet Zotta. Drosten habe sich bereits mehrfach zur Arbeit von Medien geäußert und sei dabei zu "pauschalen Urteilen" gekommen. Damit schieße er "weit über das Ziel hinaus".
Der renommierte Virus-Forscher Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, hatte in seinem täglichen Podcast kritisiert, Medien würden das "Bild des Entscheidungen treffenden Wissenschaftlers" erzeugen. Das sei nicht richtig und würde dazu führen, dass sich Wissenschaftler wie er aus der Öffentlichkeit zurückziehen.
Virologe Drosten kritisiert Medien
Seit Beginn der Coronakrise ist Christian Drosten zu dem Gesicht der Wissenschaft in Deutschland geworden. Im erfolgreichen NDR-Podcast mit ihm hat der Virologe nun über die negativen Folgen gesprochen – und dabei auch Medienkritik geübt.