Grundsätzlich könne er verstehen, dass der Virologe Christian Drosten "Erfahrungen macht, die ihn wütend machen", so Franco Zotta, promovierter Philosoph und früher selbst als Wissenschaftsjournalist tätig. Einige Medien sollten sich Drostens Kritik tatsächlich zu Herzen nehmen und darüber nachdenken, welche Verantwortung sie tragen. Doch das müsse man am konkreten Beispiel tun, forderte Zotta im Deutschlandfunk. Seriöse Journalistinnen und Journalisten dürften nicht von den Vorwürfen getroffen sein.
Drosten habe "eine Karriere im Schnellvorlauf im Umgang mit den Medien" und damit "in vielfältiger Weise Medienwirklichkeiten" erlebt. Doch zuletzt habe er dazu geneigt, "das Feld zu verlassen, wo er sich selbst als Experte verortet: die Virologie", findet Zotta. Drosten habe sich bereits mehrfach zur Arbeit von Medien geäußert und sei dabei zu "pauschalen Urteilen" gekommen. Damit schieße er "weit über das Ziel hinaus".
Der renommierte Virus-Forscher Christian Drosten, Leiter der Virologie an der Berliner Charité, hatte in seinem täglichen Podcast kritisiert, Medien würden das "Bild des Entscheidungen treffenden Wissenschaftlers" erzeugen. Das sei nicht richtig und würde dazu führen, dass sich Wissenschaftler wie er aus der Öffentlichkeit zurückziehen.