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Zur Scholl-Kritik an Joachim Löw
"Fußball hat keine Grundgesetze"

Warum hat Bundestrainer Joachim Löw gegen Italien seine Taktik umgestellt, statt bei seinem System zu bleiben? Auf die Kritik von ARD-Experte Mehmet Scholl sagte DFB-Trainerausbilder Frank Wormuth im DLF: "Das System ist nicht so entscheidend, sondern die Spieler, die sich innerhalb dieses Systems bewegen und stark sein müssen".

Frank Wormuth im Gespräch mit Philipp May |
    Löw sitz vor einer Wand mit den Sponsoren-Logos der Nationalmannschaft und der Aufschrift "Deutscher Fußball-Bund" und spricht in ein Mikrofon. Vor ihm liegt ein Fußball auf dem Tisch.
    Als Taktiker bekannt - und erfolgreich: DFB-Chefcoach Joachim Löw. (dpa / Christian Charisius)
    Bundestrainer Joachim Löw hat es getan. Mal wieder. Er hat seine Taktik angepasst an den Gegner - und ließ seine Mannschaft im EM-Viertelfinale gegen Italien anders als in den bisherigen EM-Spielen mit drei Innenverteidigern und zwei Außenverteidigern spielen.
    "Die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg erhöhen"
    Das hätte er nicht tun sollen, sagte ARD-Experte Mehmet Scholl nach dem Spiel. Frank Wormuth dagegen sieht das anders: Fußball habe keine Grundgesetze, sagte der DFB-Trainerausbilder in der Sendung "Sport am Sonntag". Es gebe nicht das eine richtige System und auch keine Garantie auf einen Sieg, man könne nur "die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg erhöhen." Genau das habe Joachim Löw mit seiner Systemumstellung vor dem Spiel gegen Italien getan.
    "Nur positive Schlagzeilen"
    Überhaupt könne er die Kritik an der DFB-Elf und ihrem Trainer nicht nachvollziehen - schließlich habe man zum ersten Mal in einer K.O.-Runde Italien besiegt und sei zum wiederholten Mal unter den letzten vier Teams: "Wir haben eigentlich nur positive Schlagzeilen gemacht in den letzten Jahren", stellte Frank Wormuth fest - und trotzdem gebe es Kritik.

    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.