Hohe Decken und holzvertäfelte Wände, die Schall schlucken oder reflektieren, resonierende Böden und Bühnen aus Holz, Innenwände, die akustisch von Außenwänden entkoppelt sind, schalldichte Türen: Rundfunksäle sind Räume, die eigens für Musikproduktionen und Konzertaufnahmen gebaut wurden.
Instrumente klingen hier besonders klar. Musikerinnen und Musiker hören sich optimal untereinander. Publikum wird von Musik angenehm umhüllt.
Klang-Denkmäler und akustische Visionen
Rundfunksäle haben Geschichte geschrieben, sie waren Propagandazentrale im Nationalsozialismus, Experimentierfeld für die Pioniere der Neuen Musik, Keimzellen der Demokratie. Manche Säle werden selbst bald Geschichte sein. Was zeichnet Aufnahmesäle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus?
Wofür werden sie gebraucht? Und was geht verloren, wenn sie selbst mancherorts verloren gehen?
Die Musikszene lädt ein zu einem Streifzug vom Deutschlandfunk Kammermusiksaal und Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR in Köln zu einem ehemaligen jüdischen Bethaus in Hamburg, einem vor dem Abriss bewahrten Sendesaal in Bremen, zu den Anfängen des Rundfunks in Berlin bis zu einem Rundfunkstudio in Baden-Baden, bei dem die Bagger bald vor der Tür stehen, und einem von Abrissgegnern umkämpften Studiobau in München.