"Heute gibt es eine Selleriecremesuppe, und dann mache ich noch einen Lammeintopf mit vielen Kräutern."
Dirk ist kurz vor zwölf Uhr gekommen und schält mit frischem Schwung Zwiebeln und Kartoffeln.
Der Koch-Designer-Musiker steht für den Betahaus-Slogan - Leben und Arbeiten - und eben auch Essen - wie Gott in Kreuzberg: Ciabatta, Latte, WLAN. Das Betahaus ist ein sogenannter Coworking-Raum - also so etwas wie ein modernes Großraumbüro.
Hier gibt es Schreibtische, Drucker, Fax und Couch und die angeblich dickste Glasfaserleitung Berlins - und zwar unverbindlich. Tageweise, wochenweise oder länger. Das Konzept geht auf. Binnen eines Jahres ist die Bürofläche vom Betahaus von 200 Quadratmetern auf eintausend angewachsen. Und weil es inzwischen fast aus allen Nähten platzt, feilen die Betahäusler weiter am Programm und haben sich ein Leitsystem einfallen lassen: Linien auf dem Fußboden, wie Betahaus-Mitgründerin Madeleine von Mohl erklärt:
"Da gibt es Linie, die führt zu Office eins, eine zum Meetingraum, und hier werden wir Mitte April Werkbänke aufstellen und Maschinen wie einen Lasercutter und andere, weil wir gemerkt haben, die Designer müssen ihre Produkte auch in eine erste Form gießen. Eine Modedesignerin kann auch ihre Nähmaschine aufstellen."
Eine der Linien führt an einem bunten schwarzen Brett vorbei. Dort stellen sich ein paar Nutzer mit ihren Fotos vor. Einfach, weil das nett ist, und weil sich ja was ergeben könnte. Dann endet die Linie am Fahrstuhl, einem klapprigen Gefährt voller Überraschungen.
Mit dem geht es direkt hoch in die dritte Etage. Hier befinden sich drei große Büroräume und ein paar Konferenzräume. Links, erklärt Mohl,
"ist unser buntes Office, hier sind ziemlich viele Flex Desks. Flex Desk bedeutet eine Tischplatte mit einem grünen Punkt drauf. Wenn du morgens kommst, ist die Tischplatte leer, und abends muss man alles wieder mitnehmen, keine Spuren hinterlassen. Deshalb sind die Flex Desk ziemlich billig."
Der Preis ist ein Grund, weshalb Karim Bouchouchi und sein Partner die flexiblen Tische nutzen. Beide versuchen ein Internet-Startup zum Laufen zu bringen, die "Netzwiese" - und haben wenig Kapital. Doch es gibt zwei weitere Gründe für die beiden, hierher zu kommen. Da wäre zum einen der Austausch, erklärt Bouchouchi, die
"Verbandelungen zu den anderen Unternehmen hier im Betahaus. Wir machen Auftragsarbeiten für Glutamat, die sitzen gerade zwei Tische weiter, und für uns haben andere auch schon wieder etwas gemacht", "
wie Bouchouchi erklärt. Er ist ein typischer Betahäusler: Kopfarbeiter, Journalist, gesellig, sucht den Austausch und schätzt die angeregte Arbeitsatmosphäre in den Räumen. Nachdem er seinen festen Job als Redakteur aufgegeben hatte,
" "hatte ich tatsächlich Probleme gehabt, zu Hause selbstständig zu arbeiten, und habe wirklich einen Ort gesucht, wo ich ins Office gehen konnte."
Ähnlich geht es den Betreibern von eringo, Marius Noetzel und Jan Ullmer. Sie beraten Lehrer und Schüler. Noetzel hatte das Kühlschrank-Syndrom:
"Ich bin zu Hause sehr unkonzentriert. Der Kühlschrank ist in der Nähe und der Fernseher."
Und Ullmer hatte
"nicht das Problem mit dem Kühlschrank, ich hatte eines mit dem Staubsauger. Meine Wohnung war so sauber wie noch nie, seit ich zu Hause gearbeitet habe."
Im Betahaus schreiben die beiden Trainer ihre Kurse. Sie erarbeiten ihr Marketingmaterial und manchmal, unten in der Lounge, oder im leuchtengrünen Treppenhaus - treffen sie jemanden mit einer ähnlichen Idee, einer ähnlichen Arbeitsweise.
Gestern, beim Kaffee, da war's eine Verlagsmitarbeiterin, morgen ist es vielleicht jemand, der dem Marketing Schwung verleiht.
Texter, Trainer, Programmierer, kleine Agenturen und andere Start-ups - alle könnten auch von zu Haus aus oder in einem eigenen Büro arbeiten, und via Internet mit Kollegen oder Geschäftspartnern kommunizieren. Und doch kommen sie in die Coworking-Räume - den Andockstellen der digitalen Netzwerke an der Realität. Gemütlich. Bei einem Selleriecreme-Süppchen und einem Kaffee.
Dirk ist kurz vor zwölf Uhr gekommen und schält mit frischem Schwung Zwiebeln und Kartoffeln.
Der Koch-Designer-Musiker steht für den Betahaus-Slogan - Leben und Arbeiten - und eben auch Essen - wie Gott in Kreuzberg: Ciabatta, Latte, WLAN. Das Betahaus ist ein sogenannter Coworking-Raum - also so etwas wie ein modernes Großraumbüro.
Hier gibt es Schreibtische, Drucker, Fax und Couch und die angeblich dickste Glasfaserleitung Berlins - und zwar unverbindlich. Tageweise, wochenweise oder länger. Das Konzept geht auf. Binnen eines Jahres ist die Bürofläche vom Betahaus von 200 Quadratmetern auf eintausend angewachsen. Und weil es inzwischen fast aus allen Nähten platzt, feilen die Betahäusler weiter am Programm und haben sich ein Leitsystem einfallen lassen: Linien auf dem Fußboden, wie Betahaus-Mitgründerin Madeleine von Mohl erklärt:
"Da gibt es Linie, die führt zu Office eins, eine zum Meetingraum, und hier werden wir Mitte April Werkbänke aufstellen und Maschinen wie einen Lasercutter und andere, weil wir gemerkt haben, die Designer müssen ihre Produkte auch in eine erste Form gießen. Eine Modedesignerin kann auch ihre Nähmaschine aufstellen."
Eine der Linien führt an einem bunten schwarzen Brett vorbei. Dort stellen sich ein paar Nutzer mit ihren Fotos vor. Einfach, weil das nett ist, und weil sich ja was ergeben könnte. Dann endet die Linie am Fahrstuhl, einem klapprigen Gefährt voller Überraschungen.
Mit dem geht es direkt hoch in die dritte Etage. Hier befinden sich drei große Büroräume und ein paar Konferenzräume. Links, erklärt Mohl,
"ist unser buntes Office, hier sind ziemlich viele Flex Desks. Flex Desk bedeutet eine Tischplatte mit einem grünen Punkt drauf. Wenn du morgens kommst, ist die Tischplatte leer, und abends muss man alles wieder mitnehmen, keine Spuren hinterlassen. Deshalb sind die Flex Desk ziemlich billig."
Der Preis ist ein Grund, weshalb Karim Bouchouchi und sein Partner die flexiblen Tische nutzen. Beide versuchen ein Internet-Startup zum Laufen zu bringen, die "Netzwiese" - und haben wenig Kapital. Doch es gibt zwei weitere Gründe für die beiden, hierher zu kommen. Da wäre zum einen der Austausch, erklärt Bouchouchi, die
"Verbandelungen zu den anderen Unternehmen hier im Betahaus. Wir machen Auftragsarbeiten für Glutamat, die sitzen gerade zwei Tische weiter, und für uns haben andere auch schon wieder etwas gemacht", "
wie Bouchouchi erklärt. Er ist ein typischer Betahäusler: Kopfarbeiter, Journalist, gesellig, sucht den Austausch und schätzt die angeregte Arbeitsatmosphäre in den Räumen. Nachdem er seinen festen Job als Redakteur aufgegeben hatte,
" "hatte ich tatsächlich Probleme gehabt, zu Hause selbstständig zu arbeiten, und habe wirklich einen Ort gesucht, wo ich ins Office gehen konnte."
Ähnlich geht es den Betreibern von eringo, Marius Noetzel und Jan Ullmer. Sie beraten Lehrer und Schüler. Noetzel hatte das Kühlschrank-Syndrom:
"Ich bin zu Hause sehr unkonzentriert. Der Kühlschrank ist in der Nähe und der Fernseher."
Und Ullmer hatte
"nicht das Problem mit dem Kühlschrank, ich hatte eines mit dem Staubsauger. Meine Wohnung war so sauber wie noch nie, seit ich zu Hause gearbeitet habe."
Im Betahaus schreiben die beiden Trainer ihre Kurse. Sie erarbeiten ihr Marketingmaterial und manchmal, unten in der Lounge, oder im leuchtengrünen Treppenhaus - treffen sie jemanden mit einer ähnlichen Idee, einer ähnlichen Arbeitsweise.
Gestern, beim Kaffee, da war's eine Verlagsmitarbeiterin, morgen ist es vielleicht jemand, der dem Marketing Schwung verleiht.
Texter, Trainer, Programmierer, kleine Agenturen und andere Start-ups - alle könnten auch von zu Haus aus oder in einem eigenen Büro arbeiten, und via Internet mit Kollegen oder Geschäftspartnern kommunizieren. Und doch kommen sie in die Coworking-Räume - den Andockstellen der digitalen Netzwerke an der Realität. Gemütlich. Bei einem Selleriecreme-Süppchen und einem Kaffee.