Dabei wurden nach NATO-Angaben mindestens 25 KFOR-Soldaten verletzt, einige von ihnen schwer. Auch unter den serbischen Demonstranten soll es Verletzte gegeben haben. In den vergangenen Tagen hatte es in der Region bereits ähnliche Vorfälle gegeben. Serbische Demonstranten blockierten den Zugang zu Rathäusern, um zu verhindern, dass neu gewählte albanische Bürgermeister ihr Amt antreten. Im Norden des Kosovo bilden die ethnischen Serben die Bevölkerungsmehrheit. Die meisten von ihnen hatten die Kommunalwahlen boykottiert. Die bisherigen serbischen Bürgermeister hatten ihre Funktionen im November 2022 aus Protest gegen die Politik der kosovarischen Regierung niedergelegt.
Die serbische Ministerpräsidentin Brnabic kritisierte den internationalen Umgang mit den Ereignissen im Kosovo. Die KFOR schütze nicht die Menschen, sondern diejenigen, die die Macht an sich gerissen hätten.
Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land Kosovo mit seiner mehrheitlich ethnisch-albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als serbische Provinz betrachtet. Rund 120.000 Serben leben im Kosovo.
Diese Nachricht wurde am 29.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.