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Zusammenstoß in der Umlaufbahn

Am 10. Februar dieses Jahres kam es abends um kurz vor sechs Uhr zu einer folgenschweren Kollision im All. Knapp 800 Kilometer hoch über Sibiren krachten zwei Satelliten ineinander. Das Tempo war tödlich: Mit mehr als 11 Kilometern pro Sekunde stießen Iridium-33 und Cosmos 2251 zusammen.

Von Dirk Lorenzen |
    Die Kollision, die fast im rechten Winkel stattgefunden hat, hat beide Satelliten komplett zerstört. Übrig blieben nur Trümmerwolken aus Weltraumschrott, die jetzt statt der Satelliten um die Erde kreisen. Fast 700 neue Schrottteile haben die Ingenieure seit dieser Kollision beobachtet. Zigtausende sehr kleiner Stücke dürften hinzukommen.

    Beide Satelliten gehörten zu Kommunikationsnetzwerken: Iridium-33 war einer der Satelliten, die das weltweite Telefonieren per Satellitenhandy ermöglichen sollten. Cosmos 2251 gehörte zum Strela-Netzwerk, das vom russischen Militär genutzt wird. Er war zwar bereits ausrangiert, aber im Prinzip noch funktionsfähig. Es ist das erste Mal, das zwei noch funktionierende Satelliten sich gegenseitig abgeschossen haben.

    Der Zusammenstoß hat großes Aufsehen erregt. Üblicherweise lassen die Flugingenieure Satelliten auf Kollisionskurs entsprechend ausweichen. Mittlerweile wird es in der Umlaufbahn aber sehr unübersichtlich. Das Iridium-Netz mit seinen mehr als 70 Satelliten bekommt angesichts der zahlreichen Satelliten und der Menge an Weltraummüll im Schnitt mehr als 50 Warnmeldungen pro Tag, die auf mögliche Gefahren für Satelliten hinweisen. Die meisten Warnungen lässt man einfach verpuffen, oft zu recht. Doch Anfang Februar hatte das fatale Folgen.


    Einige Daten zu Iridium 33

    Bericht zur Kollision der Satelliten