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Zuschauer bei Sportveranstaltungen
"Die Gesundheit steht über allem"

Wegen der angespannten Pandemie-Lage in Deutschland drohen vielen Sportarten bis zum Jahresende Spiele vor leeren Zuschauerrängen. Damit drohen existenzgefährdende Einbußen. "Wir versuchen alle durch die Pandemie durchzubekommen", sagte Roger Lewentz, SPD-Innenminister von Rheinland-Pfalz im Dlf.

Roger Lewentz im Gespräch mit Maximilian Rieger |
Einige Zuschauer beobachten das Pokalfinale zwischen Paris St. Germain und AS St. Etienne im weitgehend leeren Stade de France.
Auf eine Rückkehr der Zuschauer werden die Sportvereine noch eine Zeit lang warten müssen. (imago / Aurelien Morissard)
Wegen der angespannten Pandemie-Lage in Deutschland drohen der Fußball-Bundesliga bis zum Jahresende Spiele vor leeren Zuschauerrängen. Auf Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sollen Großveranstaltungen mit Zuschauern bis mindestens 31. Dezember 2020 verboten bleiben.

"Der Schutz der Bevölkerung - auch der Fans - geht über alles und es gibt Regeln", sagte Roger Lewentz, SPD-Innenminister von Rheinland-Pfalz im Dlf und verteidigte die Entscheidung der Politik. Er verstehe aber, dass bei Sportarten, wo der Eintritt einen Großteil des Budgets der Vereine ausmache, Schwierigkeiten entstünden.
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD)
Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) (picture alliance / dpa/ Torsten Silz)
"Bisher sind noch keine Vereine in Deutschland kaputt gegangen"
Lewentz erklärte anhand des Beispiels eines Autorennens am Nürburgring, dass man die Veranstaltungen und Veranstaltungsorte immer auch gesondert betrachten müsse. "Am Nürburgring hat man aber auch riesengroße Abstandsflächen, die Parkflächen sind getrennt, es gibt keinen öffentlichen Nahverkehr", sagte Lewentz.
Der Innenminister verwies in dem Punkt auch auf die staatlichen Hilfsmaßnahmen für die Vereine. "Wir versuchen alle durch die Pandemie durchzubekommen", sagte Lewentz. "Und bisher sind noch keine Vereine in Deutschland kaputt gegangen." Man treffe jeden Tag schwere Entscheidungen, aber das oberste Gebot sei immer die Gesundheit der Bevölkerung.
Übersicht über die Vor-Ort-Kontrollen des DFL-Konzepts der Gesundheitsämter. 
Rückmeldungen der die Deutschlandfunk-Anfragen über die Vor-Ort-Kontrollen des DFL-Konzepts (Eigene Recherchen / Grafik )
Hygeniekonzepte müssen kontrolliert werden
Momentan seien die Infektionszahlen wieder ansteigend, deswegen könne man darauf nicht mit größeren Freiheiten reagieren, sondern müsse stringend handeln.
Lewentz verwies auch darauf, dass die Hygeniekonzepte bei den Bundesligisten vor Ort kontrolliert werden müssten. Ansonsten drohten Strafen von bis zu 5000 Euro, sagte der SPD-Politiker. Versäumnissen in diesem Punkte wolle er sofort nachgehen.
Ersatzspieler von Eintracht Frankfurt auf der Tribüne mit Mundschutz.
Corona und Fußball-Bundesliga - Viele Tests, wenig Auskünfte
Seit der Ball wieder rollt, ist es still geworden um die Zahl der Coronatests und die Ergebnisse. Wir haben bei den Vereinen und den zuständigen Gesundheitsämtern nachgefragt.