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Zuviel Studenten in Deutschland?

    Unter dem Thema "Autonomie oder Anpassung? Neue Formen der Vernetzung von Wissenschaft, Staat und Gesellschaft" beschäftigte sich die "GEW Sommerschule 2000" mit dem sich verändernden Verhältnis von Wissenschaft, Staat und Gesellschaft. Die GEW-Sommerschule fand vom 27. August bis zum 2. September 2000 in Klappholttal auf Sylt statt. In entspannter Diskussionsatmosphäre wollte man über Hochschulräte, Ziel- und Leistungsvereinbarungen und leistungsabhängige Besoldung diskutieren, um sich an der aktuellen Deregulierungs- Entstaatlichungsdebatte zu beteiligen.

    Auf dem Veranstaltungsprogramm stand auch das Thema: "Gibt es in Deutschland zu viele Studierende?" Geladen hatte man ausdrücklich zu einem Streitgespräch mit öffentlichen und privaten Arbeitgebern, doch gab es kaum Anlass zum Streit, denn nach Meinung des Kasseler Hochschulforschers Ulrich Teichler würden die Arbeitgeber seit vielen Jahren nicht mehr zur Klage anstimmen, es gebe zu viele Studierende. "Die Nachfrage nach akademisch qualifizierten Beschäftigten wird in den nächsten zehn bis 15 Jahren deutlich steigen. Wir werden diesen Bedarf voraussichtlich nicht decken können". Professor Klaus Klemm von der Universität-Gesamthochschule Essen beklagt dann auch, dass "trotz der gesteigerten Zahl von Abiturienten zu wenige studieren und noch weniger einen Abschluss erreichen. Der Erfolg der Bildungsexpansion ist auf dem Weg vom Gymnasium bis zum Hochschulabschluss wieder versickert". Ein Fazit der Sommerschule: Die Hochschulen - und ganz konkret die Professoren - müssen sich mehr damit beschäftigen, wofür sie ausbilden und welche Berufsaussichten ihre Absolventen haben.

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