Insgesamt seien 15 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen worden, hieß es. Die Bäume wurden in Berlin, Bayern, Bremen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Sachsen gekauft. Die BUND-Pestizidexpertin Corinna Hölzel erklärte: "Beim Anbau von Weihnachtsbäumen auf Plantagen werden in großem Umfang Herbizide, Insektizide und Fungizide eingesetzt und ganz offenbar auch Wirkstoffe ohne Zulassung. Drei Jahre nach unserem letzten Test zeigt sich leider keine Veränderung hin zu mehr Biodiversitäts- und Umweltschutz."
Vier Nordmanntannen enthielten Pestizide, die in der EU generell oder für den Weihnachtsbaumanbau gar keine Zulassung haben. Solche Bäume dürften nicht verkauft werden. Dieser illegalen Praxis müssten die Behörden jetzt nachgehen, der BUND werde die zuständigen Pflanzenschutzdienste in Bayern, Berlin, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz informieren und Aufklärung einfordern, erklärte Hölzel.
Die Gifte, die beim Aufwuchs eingesetzt werden, bleiben laut BUND lange in der Umwelt zurück und sind ein großes Problem für die Artenvielfalt. Sie gelangten in Böden, Luft und Gewässer. Sie töteten und schädigten Nützlinge. Sechs der gefundenen Wirkstoffe seien hochgiftig für Bienen, Vögel, Regenwürmer, Fische oder Wasserorganismen. In fünf Weihnachtsbäumen sei Glyphosat im BUND-Test nachgewiesen worden. Das gerade wieder in der EU zugelassene Herbizid habe weitreichende, negative Auswirkung auf die Ökosysteme, weil es in großem Stil Futterpflanzen für Insekten vernichte.
Der BUND empfiehlt Verbrauchern den Kauf von Bio-Weihnachtsbäumen. Dabei würden keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt. Zu empfehlen seien ebenfalls Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft, zu erkennen am FSC-Siegel.
Diese Nachricht wurde am 19.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.