Maria van der Hoeven, Chefin der Internationalen Energieagentur, schlägt Alarm:
"Inmitten weltweiter Wirtschaftssorgen wurde das Problem des Klimawandels auf der Prioritätenliste nach hinten geschoben. Aber es verschwindet dadurch nicht."
Im Gegenteil. Die für die Klimaerwärmung verantwortlich gemachten CO2-Emissionen sind im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gestiegen - auf einen neuen Höchststand von 31,6 Gigatonnen.
"Wenn wir so weitermachen, als wäre nichts, dann könnte sich die Erdtemperatur um 5,3 Grad erhöhen mit möglicherweise desaströsen Folgen extremer Wetterunbilden, steigendem Meeresspiegel und - damit verbundenen - großen sozialen und wirtschaftlichen Folgen. Wir geraten aus der Spur."
Sorge macht der Agentur Japan, das nach Fukushima, verstärkt auf klimafeindliche Kohle setzt und 2012 70 Millionen Tonnen mehr in die Luft gepustet hat. Auch Europa verhalte sich nicht vorbildlich. Wegen der niedrigen Kohlepreise hat sich der Kohlendioxidausstoß in Deutschland um 2,2 Prozent erhöht. Ausgerechnet die beiden nach wie vor größten Klimasünder sorgten aber für eine erfreuliche Überraschung, sagt IEA-Chefökonom Fatih Birol,
"Es gibt zwei Staaten, die uns ermutigende Signale geben: China und die USA. Die chinesischen Emissionen sind zwar um 3,8 Prozent angestiegen, was 300 Millionen Tonnen entspricht. Aber dies war der niedrigste Anstieg in der letzten Dekade, halb soviel wie 2011."
Der Grund: China hat seine Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien enorm gesteigert.
Die USA hingegen ersetzen Kohle und Öl zunehmend durch Schiefergas, das mit Fracking gewonnen wird. Sie konnten so ihren CO2-Ausstoß um 200 Millionen Tonnen senken.
"Die US-Emissionen sind damit auf das Niveau Mitte der 90er-Jahre zurückgegangen, eine gewaltige Absenkung und eine gute Neuigkeit."
Um weltweit die Wende zu schaffen und den Weg Richtung Zwei-Grad-Ziel weiter zu beschreiten, will die Energieagentur den Anstieg der globalen Emissionen bis zum Jahr 2020 stoppen. Dafür hat sie ein Vier-Punkte-Sofort-Programm entwickelt mit dem Ziel:
"Dass man kurzfristig beträchtliche Reduktionen erreicht, ohne Wirtschaft und Wachstum zu gefährden."
Als wichtigsten Punkt schlägt die IAE Investitionsmaßnahmen vor zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden, Industrie und Verkehr. Damit allein könne die Hälfte der bis 2020 zu erzielenden Verringerung von 3,1 Gigatonnen Treibhausgasen erreicht werden.
Außerdem solle der Bau neuer Kohlekraftwerke eingeschränkt und die größten Verschmutzer vom Netz genommen werden. Als dritte Maßnahme wird die Halbierung des Methanausstoßes bei der Öl- und Gasförderung verlangt; viertens schließlich empfiehlt die Agentur den Staaten, den Verbrauch fossiler Energien nicht länger zu subventionieren.
"Inmitten weltweiter Wirtschaftssorgen wurde das Problem des Klimawandels auf der Prioritätenliste nach hinten geschoben. Aber es verschwindet dadurch nicht."
Im Gegenteil. Die für die Klimaerwärmung verantwortlich gemachten CO2-Emissionen sind im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gestiegen - auf einen neuen Höchststand von 31,6 Gigatonnen.
"Wenn wir so weitermachen, als wäre nichts, dann könnte sich die Erdtemperatur um 5,3 Grad erhöhen mit möglicherweise desaströsen Folgen extremer Wetterunbilden, steigendem Meeresspiegel und - damit verbundenen - großen sozialen und wirtschaftlichen Folgen. Wir geraten aus der Spur."
Sorge macht der Agentur Japan, das nach Fukushima, verstärkt auf klimafeindliche Kohle setzt und 2012 70 Millionen Tonnen mehr in die Luft gepustet hat. Auch Europa verhalte sich nicht vorbildlich. Wegen der niedrigen Kohlepreise hat sich der Kohlendioxidausstoß in Deutschland um 2,2 Prozent erhöht. Ausgerechnet die beiden nach wie vor größten Klimasünder sorgten aber für eine erfreuliche Überraschung, sagt IEA-Chefökonom Fatih Birol,
"Es gibt zwei Staaten, die uns ermutigende Signale geben: China und die USA. Die chinesischen Emissionen sind zwar um 3,8 Prozent angestiegen, was 300 Millionen Tonnen entspricht. Aber dies war der niedrigste Anstieg in der letzten Dekade, halb soviel wie 2011."
Der Grund: China hat seine Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien enorm gesteigert.
Die USA hingegen ersetzen Kohle und Öl zunehmend durch Schiefergas, das mit Fracking gewonnen wird. Sie konnten so ihren CO2-Ausstoß um 200 Millionen Tonnen senken.
"Die US-Emissionen sind damit auf das Niveau Mitte der 90er-Jahre zurückgegangen, eine gewaltige Absenkung und eine gute Neuigkeit."
Um weltweit die Wende zu schaffen und den Weg Richtung Zwei-Grad-Ziel weiter zu beschreiten, will die Energieagentur den Anstieg der globalen Emissionen bis zum Jahr 2020 stoppen. Dafür hat sie ein Vier-Punkte-Sofort-Programm entwickelt mit dem Ziel:
"Dass man kurzfristig beträchtliche Reduktionen erreicht, ohne Wirtschaft und Wachstum zu gefährden."
Als wichtigsten Punkt schlägt die IAE Investitionsmaßnahmen vor zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden, Industrie und Verkehr. Damit allein könne die Hälfte der bis 2020 zu erzielenden Verringerung von 3,1 Gigatonnen Treibhausgasen erreicht werden.
Außerdem solle der Bau neuer Kohlekraftwerke eingeschränkt und die größten Verschmutzer vom Netz genommen werden. Als dritte Maßnahme wird die Halbierung des Methanausstoßes bei der Öl- und Gasförderung verlangt; viertens schließlich empfiehlt die Agentur den Staaten, den Verbrauch fossiler Energien nicht länger zu subventionieren.