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Zwei Meter auf dem Wendelstein

Die Standorte für moderne Forschungsteleskope sind in der Regel Chile, Hawaii oder die Kanaren. Doch jetzt steht auch auf dem Wendelstein in den Bayrischen Alpen ein nagelneues Teleskop.

Von Dirk Lorenzen |
    Zwar gehört das Instrument der Universität München nicht zur Zehnmeterklasse, aber mit immerhin zwei Metern Durchmesser ist es eines der beiden größten Teleskope in Deutschland.

    Mehr als ein halbes Jahrhundert war das gleich große Teleskop der Thüringischen Landessternwarte in Tautenburg alleiniger Spitzenreiter. Es ging 1960 noch als gesamtdeutsches Instrument in Betrieb.

    Jetzt hat das Zweimeterteleskop auf dem Wendelstein gleich gezogen. Für den Transport der Baumaterialien auf den 1800 Meter hohen Berg waren Hunderte von Helikopterflügen erforderlich.

    Jetzt wollen die Astronomen mit Infrarotkameras Milliarden Lichtjahre weit hinaus ins All blicken und so den Aufbau und die Struktur von Galaxienhaufen untersuchen, sowie der Dunklen Materie und der Dunklen Energie nachspüren.

    Das Wendelsteinteleskop soll die Arbeit an Großteleskopen ergänzen: Während ein etwa zehn Meter großes Instrument in Texas hochauflösende Spektren großer Himmelsbereiche macht, liefert das Wendelstein-Teleskop die zum Abgleich erforderlichen Fotografien.

    Wenn die Nächte über dem Berg klar sind, ist die Luft meist extrem ruhig. Das kleine Observatorium kann sich in diesem Punkt fast mit den Großsternwarten in Chile oder Spanien messen.

    Doch in Mitteleuropa gibt es zu oft Wolken. Im Schnitt ist nur jede dritte Nacht klar genug, um vom Wendelstein aus in die Tiefen des Alls zu blicken.

    Das Wendelstein-Observatorium

    Die Einweihung des 2-Meter-Teleskops

    Informationen zum Bau des neuen 2-Meter-Teleskops