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Zwei Pässe für die Integration

Bislang müssen sich die meisten in Deutschland geborenen Kinder von Ausländern irgendwann entscheiden, ob sie die Staatsangehörigkeit ihrer Eltern behalten oder die deutsche annehmen. Der Bundesrat will das jetzt ändern.

Moderation: Michael Roehl | 24.07.2013
    Die sogenannte Optionspflicht, nach der sich junge Erwachsene zwischen dem 18. und 23. Lebensjahr für einen Pass entscheiden müssen, soll abgeschafft werden. Diese Regelung entspreche nicht mehr den Anforderungen, die sich einem modernen Einwanderungsland stellten, und sei kontraproduktiv, was eine gelingende Integration angeht, meinen die Befürworter der doppelten Staatsbürgerschaft.

    Die Skeptiker vermissen dagegen die klare Entscheidung für das Land, in dem ein Mensch geboren wird, und sehen gerade bei türkischen Mitbürgern die Tendenz, sich auch noch in der dritten in Deutschland lebenden Generation mehr als Türke denn als Deutscher zu fühlen. Die doppelte Staatsbürgerschaft verhindere die Integration, statt sie zu befördern.

    Um diese Diskussion soll es in der Länderzeit gehen und um die Fragen nach den nötigen Maßnahmen, um Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland zu integrieren, sie an der Gesellschaft teilhaben zu lassen und sie als Bereicherung zu sehen.

    Gesprächsteilnehmer:

    * Dr. Jens Schneider Migrationsforscher am Institut für Migration und Interkulturelle Studien (IMIS), Universität Osnabrück
    * Dr. Monika Lüke, Beauftragte des Berliner Senats für Integration und Migration
    * Dr. Walter Kindermann, Leiter der Abteilung Integration im Ministerium für Justiz, Integration und Europa des Landes Hessen
    * Ibrahim Bagarkasi, Migrationsberater bei der Sankt Petri Kinder- und Jugendhilfe Bremen