In ihrer späten Phase blähen sich die meisten Sterne zu Roten Riesen auf, die nur noch eine vergleichsweise kühle Außenhülle besitzen. Weil diese Sterne so groß sind, dass ihre Anziehungskraft nahe der Oberfläche nicht mehr besonders stark ist, verlieren sie beständig Materie an die Umgebung, wo sie rasch abkühlt und teilweise zu Staub kondensiert.
Während vermutlich der größte Teil dieses Materials davon treibt, bleibt ein geringerer Anteil in der Umlaufbahn um den alternden Stern gefangen. Für die Astronomen stellt sich damit die spannende Frage, ob aus solchen späten Staubscheiben ebenso Planeten entstehen können wie aus den Akkretionsscheiben junger Sterne.
Einem Forscherteam um Michel Hillen und Hans Van Winckel vom Astronomischen Institut im belgischen Löwen ist es nun erstmals gelungen, die Staubscheibe um einen alternden Stern detailreich abzubilden. Dazu nutzten sie das neue Beobachtungsinstrument PIONIER am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile. Ihr Ziel war ein rund viertausend Lichtjahre entfernter Doppelstern im Sternbild Segel am Südhimmel, der schon vor mehr als dreißig Jahren dem Infrarot-Satelliten IRAS aufgefallen war. Weitere Untersuchungen sollen nun zeigen, ob die finalen Staubringe als Geburtsstätten neuer Planeten in Frage kommen. Rein äußerlich sind zumindest große Ähnlichkeiten zu erkennen.