Sie fürchten eine politische Schlammschlacht. Die Geheimdienstakten, so ihre Sorge, würden letztlich nur dazu dienen, politische Gegner auszuschalten. Die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit kommt in dem kleinen Balkanland ohnehin nur langsam voran: Etwa 2700 ehemalige Häftlinge der Hoxha-Ära kämpfen bis heute für eine angemessene finanzielle Entschädigung. Auch auf eine Entschuldigung ihrer Peiniger warten die meisten bisher vergeblich. Die albanische Jugend blickt hingegen nach vorn. In den ehemaligen Häusern der kommunistischen Nomenklatura haben sie hippe Bars, Galerien und Start-ups gegründet. Ein "Propaganda Hotel" wirbt mit Hoxha-Porträt in der Lobby um ausländische Touristen. Stadtrundfahrten auf den Spuren der kommunistischen Vergangenheit bietet fast jede Reiseagentur in Tirana an.
Manuskripte zum Nachlesen: