Am Vormittag steigen die drei Jungen, die ihren Boys' Day im Wilhelmine Lübke Altenheim verbringen, erstmal ganz sanft ein in die Altenpflege: Bingo spielen und Kegeln stehen auf dem Programm. Dass sie nicht gleich in die tatsächliche Pflege gehen, sondern erstmal die sozialen Angebote kennenlernen, ist dabei durchaus Absicht, erklärt Betreuerin Kerstin Sandvoß-Becker.
"Ich denke schon, dass Altenheim für viele eine relativ abschreckende Wirkung noch hat und hier können auch die Jungen mal sehen, dass es auch sehr vielseitig ist und dass es auch ein Leben gibt, einen Alltag gibt in einer Einrichtung für ältere Menschen."
Yannic zum Beispiel ist 15 und hat Großeltern, die allerdings noch relativ jung und topfit sind. Dass es ihnen mal gehen wird, wie den alten Menschen hier, die zum Teil im Rollstuhl sitzen, zum Teil auch gefüttert werden müssen, kann er sich überhaupt nicht vorstellen. Mit den Alten hier zu plaudern ist gar nicht so einfach.
"Öfters kommt mal irgendwas wie: Kann ich nach Hause? Dann geh ich meistens zum Helfer, die reden dann mit dem und dann geht das schon wieder."
Die Jungen sind aufgeschlossen und auch wenn sie meist nur mitlaufen oder zuschauen können, sind sie mit voller Aufmerksamkeit dabei. Alte Leute, meint Marc, hätten ja auch schon ganz schön viel erlebt und es sei interessant, ihre Geschichten zu hören. Aber erstmal gibt's Mittagessen.
"Wir holen jetzt die bedürftigen Leute, weil es gleich Essen gibt. Ich geh mit, um die Leute dann zu holen."
Kerstin Sandvoß-Becker hatte auch schon im letzten Jahr einige Jungen am Boys' Day zu Besuch. Danach hat sie eine Altersgrenze eingeführt. Mindestens 13 sollen die Schüler sein, Jüngere seien mit der Situation unter Umständen überfordert. Ihren eigenen Sohn konnte sie übrigens nicht überzeugen, mal in den Beruf der Mutter reinzuschnuppern. Am Nachmittag sollen die Jungen noch die tatsächlichen Pflegeaufgaben kennenlernen.
"Ich muss jetzt erstmal noch kucken, was nach der Mittagspause passiert, und muss das dann mit dem Bingospiel zusammenfassen, sowohl die Pflege und den sozialen Bereich mit einbeziehen."
Doch das Yannic kein Altenpfleger wird, steht schon fest: Er wird ein technisches Fach studieren.
Szenenwechsel: Schon der Geruch ist ein ganz anderer: Vanille, Limone, Kokos kann man aus einigen Metern Entfernung erschnuppern, wenn man sich dem Kosmetikladen in der Kölner Fußgängerzone nähert. Hier werden frische, handgemachte Seifen, Shampoos und andere Schönmacher verkauft. Milo ist der einzige Mann heute im Verkaufsteam und sieht in seiner langen blauen Schürze ziemlich professionell aus.
"Am interessantesten finde ich die Seifen, die riechen einfach ziemlich gut und da ist auch was für Männer dabei."
Die Kunden nehmen Milo ernst und er gibt freundlich und nach Kräften Auskunft - das macht Spaß. Den Laden kannte der 14-Jährige schon und er wollte gerne etwas mit Kundenkontakt machen.
"Meine Mutter geht öfters mal hierhin. Und ich war schon ein paar mal mit, und ich finde auch der Laden, der ist eigentlich ganz cool, find' ich ganz gut."
Bei der Kosmetikkette könnte Milo einer der wenigen männlichen Shopmanager werden oder auch Leiter für die Shops in einer ganzen Region, aber:
"Also Ausbildung oder hinterher hier arbeiten will ich nicht, aber vielleicht will ich mal aushelfen, als Aushilfsjob."
Denn Milo hat schon einen ganz anderen Traumberuf:
"Ich will unbedingt Koch werden."
Ein Männerberuf also?
"Also in Großküchen sieht man eher Männer, sagen wir mal so."
Wie die anderen Jungen hat Milo aber kein Problem damit, sich mal einen Tag in einem Frauenberuf auszuprobieren. Dass er den einzigen Platz in einem Kosmetikgeschäft in der Region ergattert hat und nicht, wie die meisten seiner Freunde, in ihrer früheren Grundschule gelandet ist, gefällt ihm besonders. Die Angebote für die Jungen insgesamt findet er allerdings noch ausbaufähig.
"Ich find' das Angebot ganz gut, vor allem dieser Austausch, dass Jungen Frauenjobs machen und Frauen auch Männerjobs, allerdings muss man schon sagen wird für Jungen schon ein bisschen wenig angeboten, also wenn man mal gekuckt hat auf der Mädchenseite waren irgendwie dreißig verschiedene Möglichkeit im Umkreis von zehn Kilometern, für Jungen waren das nur zwei drei Sachen, soziale Sachen und dann halt hier."
"Ich denke schon, dass Altenheim für viele eine relativ abschreckende Wirkung noch hat und hier können auch die Jungen mal sehen, dass es auch sehr vielseitig ist und dass es auch ein Leben gibt, einen Alltag gibt in einer Einrichtung für ältere Menschen."
Yannic zum Beispiel ist 15 und hat Großeltern, die allerdings noch relativ jung und topfit sind. Dass es ihnen mal gehen wird, wie den alten Menschen hier, die zum Teil im Rollstuhl sitzen, zum Teil auch gefüttert werden müssen, kann er sich überhaupt nicht vorstellen. Mit den Alten hier zu plaudern ist gar nicht so einfach.
"Öfters kommt mal irgendwas wie: Kann ich nach Hause? Dann geh ich meistens zum Helfer, die reden dann mit dem und dann geht das schon wieder."
Die Jungen sind aufgeschlossen und auch wenn sie meist nur mitlaufen oder zuschauen können, sind sie mit voller Aufmerksamkeit dabei. Alte Leute, meint Marc, hätten ja auch schon ganz schön viel erlebt und es sei interessant, ihre Geschichten zu hören. Aber erstmal gibt's Mittagessen.
"Wir holen jetzt die bedürftigen Leute, weil es gleich Essen gibt. Ich geh mit, um die Leute dann zu holen."
Kerstin Sandvoß-Becker hatte auch schon im letzten Jahr einige Jungen am Boys' Day zu Besuch. Danach hat sie eine Altersgrenze eingeführt. Mindestens 13 sollen die Schüler sein, Jüngere seien mit der Situation unter Umständen überfordert. Ihren eigenen Sohn konnte sie übrigens nicht überzeugen, mal in den Beruf der Mutter reinzuschnuppern. Am Nachmittag sollen die Jungen noch die tatsächlichen Pflegeaufgaben kennenlernen.
"Ich muss jetzt erstmal noch kucken, was nach der Mittagspause passiert, und muss das dann mit dem Bingospiel zusammenfassen, sowohl die Pflege und den sozialen Bereich mit einbeziehen."
Doch das Yannic kein Altenpfleger wird, steht schon fest: Er wird ein technisches Fach studieren.
Szenenwechsel: Schon der Geruch ist ein ganz anderer: Vanille, Limone, Kokos kann man aus einigen Metern Entfernung erschnuppern, wenn man sich dem Kosmetikladen in der Kölner Fußgängerzone nähert. Hier werden frische, handgemachte Seifen, Shampoos und andere Schönmacher verkauft. Milo ist der einzige Mann heute im Verkaufsteam und sieht in seiner langen blauen Schürze ziemlich professionell aus.
"Am interessantesten finde ich die Seifen, die riechen einfach ziemlich gut und da ist auch was für Männer dabei."
Die Kunden nehmen Milo ernst und er gibt freundlich und nach Kräften Auskunft - das macht Spaß. Den Laden kannte der 14-Jährige schon und er wollte gerne etwas mit Kundenkontakt machen.
"Meine Mutter geht öfters mal hierhin. Und ich war schon ein paar mal mit, und ich finde auch der Laden, der ist eigentlich ganz cool, find' ich ganz gut."
Bei der Kosmetikkette könnte Milo einer der wenigen männlichen Shopmanager werden oder auch Leiter für die Shops in einer ganzen Region, aber:
"Also Ausbildung oder hinterher hier arbeiten will ich nicht, aber vielleicht will ich mal aushelfen, als Aushilfsjob."
Denn Milo hat schon einen ganz anderen Traumberuf:
"Ich will unbedingt Koch werden."
Ein Männerberuf also?
"Also in Großküchen sieht man eher Männer, sagen wir mal so."
Wie die anderen Jungen hat Milo aber kein Problem damit, sich mal einen Tag in einem Frauenberuf auszuprobieren. Dass er den einzigen Platz in einem Kosmetikgeschäft in der Region ergattert hat und nicht, wie die meisten seiner Freunde, in ihrer früheren Grundschule gelandet ist, gefällt ihm besonders. Die Angebote für die Jungen insgesamt findet er allerdings noch ausbaufähig.
"Ich find' das Angebot ganz gut, vor allem dieser Austausch, dass Jungen Frauenjobs machen und Frauen auch Männerjobs, allerdings muss man schon sagen wird für Jungen schon ein bisschen wenig angeboten, also wenn man mal gekuckt hat auf der Mädchenseite waren irgendwie dreißig verschiedene Möglichkeit im Umkreis von zehn Kilometern, für Jungen waren das nur zwei drei Sachen, soziale Sachen und dann halt hier."