Es wird wärmer in Sachsen-Anhalt. Bis zum Ende des Jahrhunderts soll die Durchschnittstemperatur um dreieinhalb Grad steigen. Es wird viel weniger Regen geben. Aber wenn es regnet, dann heftig. Das treibt die Erosion der Äcker voran. Vor allem die trockenen Böden in der Altmark wird es dann wegspülen. Der Schnee im Harz wird schwinden. So sehen die Prognosen der neuen Klimafolgenstudie von Sachsen-Anhalt aus. ‚Alarmierend’ nennt der Umwelt- und Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens diese Ergebnisse. Die Konsequenzen? Die Menschen müssten auf den Klimawandel vorbereitet werden, die Landwirte umrüsten, empfiehlt der Minister.
"Durch die Temperaturveränderung, durch die Zunahme von Extremereignissen müssen wir uns zum Beispiel im Bereich der Pflanzenzucht darauf orientieren, zukünftig mit Sorten zu arbeiten, die in diesem Klima gut gedeihen. In Bereich der Forstwirtschaft wird es Stress geben, insbesondere für Buche und Fichte. Hier kommt es darauf an der Forstwirtschaft zu sagen, welche Baumarten zu pflanzen sind, die dann mit einem veränderten Klima in 70, 80 Jahren fertig werden."
Anpassungsstrategien an den Klimawandel: neue Pflanzensorten und ein verbesserter Katastrophenschutz. Gegen Hochwasser etwa. Bei allem Grund zur Besorgnis, so der Minister, biete der Klimawandel auch Chancen. Dem Weinbau an Saale und Unstrut komme die Erwärmung zugute. Anpassungsstrategien reichen nicht, sagt jedoch Dorothea Frederking, energiepolitische Sprecherin der Bündnisgrünen im Magdeburger Landtag. Es gebe Verpflichtungen, Schlimmeres zu verhindern. Wissenschaftler fordern schon lange eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen.
"Wenn wir unsere Klimaschutzziele angucken, dann dürfen wir im Jahre 2020 nur noch Emissionen von sieben Tonnen pro Mensch und Jahr haben, die hier in Deutschland verursacht werden. Sachsen-Anhalt hat derzeit einen Pro-Kopf-Ausstoß von elf Tonnen. Das heißt, wir müssen uns anstrengen, da runter zu kommen."
Sachsen-Anhalt ist weit gekommen mit den Erneuerbaren Energien. 44 Prozent der Stromerzeugung werden bereits mit Sonne und Wind gedeckt. Die Braunkohle hat nur noch einen Anteil von 29 Prozent an der Stromerzeugung. Dennoch hält die Regierungskoalition an der Braunkohle fest. Als Garant für die Sicherung der Grundlast. Die Sonne scheint nun mal nicht nachts und nicht immer weht der Wind. Die Speichertechnologie reiche noch nicht aus, um erneuerbare Energie immer verfügbar zu haben, sagt Umweltminister Aeikens, da müsse man nach wie vor auf die heimische Braunkohle zurückgreifen:
"Ich weiß, dass Braunkohle damit verbunden ist, dass höhere Verunreinigungen stattfinden. Aber wenn wir veraltete Braunkohleanlagen vom Netz nehmen, wenn in neue Braunkohleanlagen investiert wird, dann wird das in der Summe bedeuten, dass die Energieversorgung sicherer wird und wir auf der anderen Seite weniger Emissionen haben."
Weniger Emissionen durch ein neues effizienteres Kraftwerk? Dorothea Frederking widerspricht. Konkret geht es in Sachsen-Anhalt um eine Milliardeninvestition im Braunkohletagebau Profen. Hier im Süden Sachsen-Anhalts wird ein Investor gesucht für ein neues Kohlekraftwerk.
"Ein neues Kraftwerk hätte einen besseren Wirkungsgrad und der spezifische CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde würde sinken, aber das Kraftwerk ist viel, viel größer als die bestehenden alten Kraftwerke und selbst wenn die alten drei Kraftwerke abgeschaltet werden, wird der CO2-Ausstoß absolut in Sachsen-Anhalt um zwei Millionen Tonnen pro Jahr steigen."
Bis 2030 sei es in Sachsen-Anhalt durchaus möglich, Schritt für Schritt aus der Braunkohle auszusteigen. Das haben die Bündnisgrünen ausgerechnet. Einmal durch die Nutzung bereits vorhandener Speichertechnologien wie der Umwandlung von Sonnenstrom zu Wasserstoff. Zweitens durch Lastverschiebungen: Haushalte und Unternehmen konsumieren möglichst dann, wenn auch Strom in großen Mengen ins Netz eingespeist wird. Und drittens durch Einsparungen.
Eine gerade veröffentliche Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung unterstützt die Absage an die Braunkohle. Die Studie kommt zu dem Ergebnis: Der Bau neuer Braunkohlekraftwerke lohne sich einfach nicht mehr. Denn wenn die erneuerbaren Energien Vorrang haben, können Kohlekraftwerke nicht mehr unter Volllast gefahren werden. Außerdem sei im Europäischen Emissionshandel mit steigenden Preisen für CO2-Emissionszertifikate zu rechnen, was den scheinbar günstigen Braunkohlestrom deutlich verteuern würde.
"Durch die Temperaturveränderung, durch die Zunahme von Extremereignissen müssen wir uns zum Beispiel im Bereich der Pflanzenzucht darauf orientieren, zukünftig mit Sorten zu arbeiten, die in diesem Klima gut gedeihen. In Bereich der Forstwirtschaft wird es Stress geben, insbesondere für Buche und Fichte. Hier kommt es darauf an der Forstwirtschaft zu sagen, welche Baumarten zu pflanzen sind, die dann mit einem veränderten Klima in 70, 80 Jahren fertig werden."
Anpassungsstrategien an den Klimawandel: neue Pflanzensorten und ein verbesserter Katastrophenschutz. Gegen Hochwasser etwa. Bei allem Grund zur Besorgnis, so der Minister, biete der Klimawandel auch Chancen. Dem Weinbau an Saale und Unstrut komme die Erwärmung zugute. Anpassungsstrategien reichen nicht, sagt jedoch Dorothea Frederking, energiepolitische Sprecherin der Bündnisgrünen im Magdeburger Landtag. Es gebe Verpflichtungen, Schlimmeres zu verhindern. Wissenschaftler fordern schon lange eine drastische Reduktion der CO2-Emissionen.
"Wenn wir unsere Klimaschutzziele angucken, dann dürfen wir im Jahre 2020 nur noch Emissionen von sieben Tonnen pro Mensch und Jahr haben, die hier in Deutschland verursacht werden. Sachsen-Anhalt hat derzeit einen Pro-Kopf-Ausstoß von elf Tonnen. Das heißt, wir müssen uns anstrengen, da runter zu kommen."
Sachsen-Anhalt ist weit gekommen mit den Erneuerbaren Energien. 44 Prozent der Stromerzeugung werden bereits mit Sonne und Wind gedeckt. Die Braunkohle hat nur noch einen Anteil von 29 Prozent an der Stromerzeugung. Dennoch hält die Regierungskoalition an der Braunkohle fest. Als Garant für die Sicherung der Grundlast. Die Sonne scheint nun mal nicht nachts und nicht immer weht der Wind. Die Speichertechnologie reiche noch nicht aus, um erneuerbare Energie immer verfügbar zu haben, sagt Umweltminister Aeikens, da müsse man nach wie vor auf die heimische Braunkohle zurückgreifen:
"Ich weiß, dass Braunkohle damit verbunden ist, dass höhere Verunreinigungen stattfinden. Aber wenn wir veraltete Braunkohleanlagen vom Netz nehmen, wenn in neue Braunkohleanlagen investiert wird, dann wird das in der Summe bedeuten, dass die Energieversorgung sicherer wird und wir auf der anderen Seite weniger Emissionen haben."
Weniger Emissionen durch ein neues effizienteres Kraftwerk? Dorothea Frederking widerspricht. Konkret geht es in Sachsen-Anhalt um eine Milliardeninvestition im Braunkohletagebau Profen. Hier im Süden Sachsen-Anhalts wird ein Investor gesucht für ein neues Kohlekraftwerk.
"Ein neues Kraftwerk hätte einen besseren Wirkungsgrad und der spezifische CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde würde sinken, aber das Kraftwerk ist viel, viel größer als die bestehenden alten Kraftwerke und selbst wenn die alten drei Kraftwerke abgeschaltet werden, wird der CO2-Ausstoß absolut in Sachsen-Anhalt um zwei Millionen Tonnen pro Jahr steigen."
Bis 2030 sei es in Sachsen-Anhalt durchaus möglich, Schritt für Schritt aus der Braunkohle auszusteigen. Das haben die Bündnisgrünen ausgerechnet. Einmal durch die Nutzung bereits vorhandener Speichertechnologien wie der Umwandlung von Sonnenstrom zu Wasserstoff. Zweitens durch Lastverschiebungen: Haushalte und Unternehmen konsumieren möglichst dann, wenn auch Strom in großen Mengen ins Netz eingespeist wird. Und drittens durch Einsparungen.
Eine gerade veröffentliche Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung unterstützt die Absage an die Braunkohle. Die Studie kommt zu dem Ergebnis: Der Bau neuer Braunkohlekraftwerke lohne sich einfach nicht mehr. Denn wenn die erneuerbaren Energien Vorrang haben, können Kohlekraftwerke nicht mehr unter Volllast gefahren werden. Außerdem sei im Europäischen Emissionshandel mit steigenden Preisen für CO2-Emissionszertifikate zu rechnen, was den scheinbar günstigen Braunkohlestrom deutlich verteuern würde.