"Wenn man die Schönheit dieser Landschaft sieht, dann fällt es wirklich schwer zu glauben, dass hier die Mauer war, dass man hier die Hunde hörte, dass das alles komplett zugebaut war, dass hier einmal die Trennung der Potsdamer Kulturlandschaft erfolgte."
Evelyn Friedrich verfolgt mit der Besuchergruppe den Verlauf der ehemaligen Mauer zwischen Schloss Glienicke auf früherem Westberliner Gebiet und Schloss Babelsberg, das zur DDR gehörte. Beide Schlösser, beide Parks getrennt durch eine vierspurige Straße, die Havel - unüberwindlich aber bis Ende 1989 durch die Mauer. Heute erinnert daran fast nichts mehr.
"Es fällt ja schon schwer, die Spuren noch zu finden. Man ist natürlich froh, wenn es weg ist, aber für eine Führung wäre es manchmal gut, wenn noch ein Segment stehen würde."
Auch ohne Mauerreste - die Geschichten, die sie erzählt von Flucht, von Willkür, von Zerstörung, sprechen für sich. Und das alles in einer Landschaft, die Arkadien so nahe kommt, zum Weltkulturerbe gehört. Das Schloss Glienicke, Sommerschloss des Prinzen Carl von Preußen aus dem 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert von Schinkel umgebaut, eine italienische Villa mit einem Innenhof, Säulengängen, Brunnen. Mit seinen Nebengebäuden, Orangerie, Kasino, Remise, versteckt es sich in einem englischen Park, der bis hinunter an die Havel reicht. Nur ein paar Schritte über die viel befahrene vierspurige Königsstraße, liegt Klein-Glienicke, ein idyllisches Dorf.
"Das Terrain, das wir jetzt betreten haben, nachdem wir die Straße verlassen haben, ist DDR-Territorium. Es gab ja diese Plattenwege, wo diese Kübeltrabis lang fahren konnten, und das ist ein Rest davon, dieses Weges."
"Viele Gäste, glauben ja, wenn sie über die Glienicker Brücke laufen, dass das hier automatisch alles Westberlin ist, die große Überraschung, dass es hier noch eine Exklave der DDR gibt, die von der Mauer eingegrenzt war."
Eine Tatsache, die heute nicht mehr nachvollziehbar ist.
"Linker Hand, dieses Areal, Jagdschloss Glienicke, war wiederum Westberliner Territorium."
"Rechter Hand?"
"Nein, jetzt hier, auf dieser Seite."
"Jagdschloss Glienicke hat ja kurfürstlichen Ursprung. Es gab ja im 17. Jahrhundert diese Idee, die Insel Potsdam gezielt schön zu bebauen. Im Auftrag des Großen Kurfürsten ist das umgesetzt worden. Sie kennen vielleicht diesen Satz: Das ganze Eiland muss ein Paradies werden."
Auf dem Alten Markt in Potsdam wurde ein Stadtschloss gebaut mit Sichtschneisen zu den verschiedenen Landschlössern. Auch das Jagdschloss Glienicke, vor dem die Gruppe jetzt steht, konnte der Kurfürst von seinem Stadtschloss aus sehen. Rund 200 Jahre später verlief hier die Mauer, und Klein-Glienicke wurde zur Spielwiese des Kalten Krieges. Spielort des makabren Stücks war auch die kleine Kirche des Ortes, erbaut von Persius, dem Sohn des berühmten Schülers von Schinkel. Bis 1970 fanden hier noch Gottesdienste statt.
"Und dann war auch der Zutritt für den Pfarrer so erschwert worden, dass es nicht mehr möglich war, Gemeindearbeit zu leisten. Denn, wer hier in diesem Terrain lebte, konnte nur über Passierschein Besuch empfangen mit Passkontrolle und so weiter. Also, man hat es dem Pfarrer so schwer gemacht, dass man dann 1970 die Gemeindearbeit einstellen musste. Die Kirche verfiel immer mehr. Es gab dann auch immer mal wieder Sicherungsarbeiten für die Kirche. Aber nachdem hier Handwerker verschwunden waren und zwar über die Mauer, die genau dahinter stand, durfte an der Kirche auch nicht mehr gearbeitet werden."
1989 stand demzufolge nur noch eine Ruine. Dank privater Sponsorengelder konnte die Kirche in den Folgejahren saniert werden, ist mit ihren bunten glasierten Ziegeln heute wieder ein Schmuckstück, wie auch das Türksche Haus, ein Landhaus im italienischen Stil. Wilhelm von Türk, auch als preußischer Pestalozzi bezeichnet, stiftete für Potsdam ein Waisenhaus und auch sein Landhaus in Klein-Glienicke stellte er elternlosen Kindern zur Verfügung. In der DDR befand sich darin ein Feierabendheim für alte Menschen.
"Das hat man ja gern gemacht in Grenzgebieten, Senioren unterzubringen, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten, das waren alles Leute, die nicht gut flüchten konnten. Das hatte man gut im Griff. Das klingt natürlich etwas sarkastisch, aber so war es. Auch Villa Schöning an der Glienicker Brücke. Da gab es ja auch einen Kindergarten."
Die Türksche Villa hat inzwischen einen neuen Besitzer, denn jetzt ist Klein-Glienicke, an der Nahtstelle zwischen Berlin und Potsdam, umgeben von italienischem Flair, mitten im Grünen, zwischen Teltowkanal und Havel, eine begehrte Wohnadresse. Der Verlauf der Mauer ist auch nicht mehr sichtbar. Führungen wie diese erinnern daran, zum Beispiel am Friedhof. Friedrich der Große hatte das Grundstück an Kolonisten vergeben, die er zum Aufbau Preußens ins Land geholt hatte. Bereits damals, im 18. Jahrhundert, gab es hier Bestattungen. Auch der Friedhof wurde vom Mauerbau nicht verschont.
"An der nördlichen Seite des Friedhofs ging auch die Mauer entlang. Die Mauer ging quer über die Kindergräber. Angehörige der kleinen Kindergräber hatten noch darum gebeten, die Kinder umbetten zu dürfen, was nicht erlaubt wurde."
Dieser kleine Friedhof hat noch weitere "Mauerstücke" zu bieten. Bis in die 70er-Jahre trafen sich Menschen an diesem Ort, um ihre Toten zur Ruhe zu betten. Angehörige, die nicht in Klein-Glienicke wohnten und das Grab später besuchen wollten, konnten das nicht ohne Schwierigkeiten tun.
"Wer hier sein Grab pflegen wollte, musste mit einer Grabkarte den Antrag stellen, dieses Terrain überhaupt betreten zu dürfen. Das musste Monate vorher eingereicht werden, um entsprechend kontrolliert zu werden, ob es den Zugang gab oder eben auch nicht."
Auf dem weiteren Weg immer wieder Fragen nach dem Verlauf der Mauer:
"Ja, hier ging die Mauer lang. Genau, o Gott."
Es wirkt wie ein hilfloser Versuch, sich zu orientieren, in dieser Schönheit der Landschaft die hässlichen Spuren der jüngsten Geschichte zu finden, um nachvollziehen zu können, was sich abgespielt hat.
Das nächste Ziel der Führung auf den Spuren der Mauer ist die Loggia Alexandra. Durch Buchenwald läuft die Gruppe auf eine Anhöhe, den Böttcherberg. Die Loggia ist zu Ehren der Schwester des Prinzen Carl errichtet worden, des Erbauers von Schloss Glienicke. Von hier konnten die königlichen Besucher den Blick nach Babelsberg und Potsdam genießen. Dafür wurde die Landschaft seinerzeit entsprechend modelliert, Erdmassen transportiert, Bäume gefällt und gesetzt. Denn:
"Sichtachsen - eine ganz wichtige Geschichte der Potsdamer Kulturlandschaft. Peter Josef Lenné, der große Gartenarchitekt, der 1816 nach Potsdam kam und fast 50 Jahre hier schöpferisch tätig war. Potsdam zu einem großen Landschaftsgemälde umzugestalten, geht ja in großen Zügen auf Peter Josef Lenné zurück. Das heißt, man hatte seine Plätze, wo man schöne Aussichten hatte."
Der Böttcherberg mit der Loggia Alexandra war ein solcher Platz - der später zu Westberlin gehörte. Niemand in der Gruppe hat mehr einen Überblick, was wohin gehörte. Der unregelmäßige Grenzverlauf führte zwischenzeitlich auch zu der Überlegung, Gebiet auszutauschen, wurde aber letztlich nicht realisiert. Unser Mauerspaziergang führt weiter in Richtung Schloss Babelsberg. Auf dem Weg dahin legt die Gruppe einen ersten Stopp am Maschinenhaus ein.
"Peter Josef Lennè hat den Prinzen Wilhelm auf dieses Areal erst mal hingewiesen, hat hier die ersten Wege angelegt, die ersten Bäume gepflanzt, und dann gab es einen sehr heißen Sommer. Und am Anfang hatte man ein Riesenproblem, das Bewässerungsproblem."
Deshalb wurde das Dampfmaschinenhaus direkt an der Havel gebaut. Außerdem konnten damit die vielen Fontänen, die es im Park gab, bedient werden. Das Maschinenhaus selbst ist kein reiner Zweckbau, sondern ähnelt einem kleinen Castell und war damit ebenfalls eine Zierde des Parks Babelsberg. Da es direkt im Grenzbereich stand, sollte es nach 1961 abgerissen werden.
"Immer dieses Problem mit den Schussgeschichten, Schussfreiheit auf die Wasserlinien."
In einer langen geschwungenen Linie zieht sich der Uferweg entlang. Rechts die Havel, die sich hier zu einem See verbreitert hat, links die sanften Böschungen, über deren Kuppen die Säulen von Schloss Babelsberg hervorlugen, ab 1833 als Sommerresidenz für den Prinzen Wilhelm errichtet. Schräg gegenüber leuchtet durch die Bäume das Gelb von Schloss Glienicke. Direkt vor uns die legendäre Glienicker Brücke. Sie trennte die DDR von Berlin-West. Heute verbindet sie Potsdam und Berlin.
"Nicht zu vergessen, dass 1949 die Brücke 'Brücke der Einheit' genannt wurde. Die Ironie der Geschichte. Gut, was lange währt, wird gut."
Arkadien ist wieder vereint, und dem geplanten Paradies sehr ähnlich.
Evelyn Friedrich verfolgt mit der Besuchergruppe den Verlauf der ehemaligen Mauer zwischen Schloss Glienicke auf früherem Westberliner Gebiet und Schloss Babelsberg, das zur DDR gehörte. Beide Schlösser, beide Parks getrennt durch eine vierspurige Straße, die Havel - unüberwindlich aber bis Ende 1989 durch die Mauer. Heute erinnert daran fast nichts mehr.
"Es fällt ja schon schwer, die Spuren noch zu finden. Man ist natürlich froh, wenn es weg ist, aber für eine Führung wäre es manchmal gut, wenn noch ein Segment stehen würde."
Auch ohne Mauerreste - die Geschichten, die sie erzählt von Flucht, von Willkür, von Zerstörung, sprechen für sich. Und das alles in einer Landschaft, die Arkadien so nahe kommt, zum Weltkulturerbe gehört. Das Schloss Glienicke, Sommerschloss des Prinzen Carl von Preußen aus dem 18. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert von Schinkel umgebaut, eine italienische Villa mit einem Innenhof, Säulengängen, Brunnen. Mit seinen Nebengebäuden, Orangerie, Kasino, Remise, versteckt es sich in einem englischen Park, der bis hinunter an die Havel reicht. Nur ein paar Schritte über die viel befahrene vierspurige Königsstraße, liegt Klein-Glienicke, ein idyllisches Dorf.
"Das Terrain, das wir jetzt betreten haben, nachdem wir die Straße verlassen haben, ist DDR-Territorium. Es gab ja diese Plattenwege, wo diese Kübeltrabis lang fahren konnten, und das ist ein Rest davon, dieses Weges."
"Viele Gäste, glauben ja, wenn sie über die Glienicker Brücke laufen, dass das hier automatisch alles Westberlin ist, die große Überraschung, dass es hier noch eine Exklave der DDR gibt, die von der Mauer eingegrenzt war."
Eine Tatsache, die heute nicht mehr nachvollziehbar ist.
"Linker Hand, dieses Areal, Jagdschloss Glienicke, war wiederum Westberliner Territorium."
"Rechter Hand?"
"Nein, jetzt hier, auf dieser Seite."
"Jagdschloss Glienicke hat ja kurfürstlichen Ursprung. Es gab ja im 17. Jahrhundert diese Idee, die Insel Potsdam gezielt schön zu bebauen. Im Auftrag des Großen Kurfürsten ist das umgesetzt worden. Sie kennen vielleicht diesen Satz: Das ganze Eiland muss ein Paradies werden."
Auf dem Alten Markt in Potsdam wurde ein Stadtschloss gebaut mit Sichtschneisen zu den verschiedenen Landschlössern. Auch das Jagdschloss Glienicke, vor dem die Gruppe jetzt steht, konnte der Kurfürst von seinem Stadtschloss aus sehen. Rund 200 Jahre später verlief hier die Mauer, und Klein-Glienicke wurde zur Spielwiese des Kalten Krieges. Spielort des makabren Stücks war auch die kleine Kirche des Ortes, erbaut von Persius, dem Sohn des berühmten Schülers von Schinkel. Bis 1970 fanden hier noch Gottesdienste statt.
"Und dann war auch der Zutritt für den Pfarrer so erschwert worden, dass es nicht mehr möglich war, Gemeindearbeit zu leisten. Denn, wer hier in diesem Terrain lebte, konnte nur über Passierschein Besuch empfangen mit Passkontrolle und so weiter. Also, man hat es dem Pfarrer so schwer gemacht, dass man dann 1970 die Gemeindearbeit einstellen musste. Die Kirche verfiel immer mehr. Es gab dann auch immer mal wieder Sicherungsarbeiten für die Kirche. Aber nachdem hier Handwerker verschwunden waren und zwar über die Mauer, die genau dahinter stand, durfte an der Kirche auch nicht mehr gearbeitet werden."
1989 stand demzufolge nur noch eine Ruine. Dank privater Sponsorengelder konnte die Kirche in den Folgejahren saniert werden, ist mit ihren bunten glasierten Ziegeln heute wieder ein Schmuckstück, wie auch das Türksche Haus, ein Landhaus im italienischen Stil. Wilhelm von Türk, auch als preußischer Pestalozzi bezeichnet, stiftete für Potsdam ein Waisenhaus und auch sein Landhaus in Klein-Glienicke stellte er elternlosen Kindern zur Verfügung. In der DDR befand sich darin ein Feierabendheim für alte Menschen.
"Das hat man ja gern gemacht in Grenzgebieten, Senioren unterzubringen, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten, das waren alles Leute, die nicht gut flüchten konnten. Das hatte man gut im Griff. Das klingt natürlich etwas sarkastisch, aber so war es. Auch Villa Schöning an der Glienicker Brücke. Da gab es ja auch einen Kindergarten."
Die Türksche Villa hat inzwischen einen neuen Besitzer, denn jetzt ist Klein-Glienicke, an der Nahtstelle zwischen Berlin und Potsdam, umgeben von italienischem Flair, mitten im Grünen, zwischen Teltowkanal und Havel, eine begehrte Wohnadresse. Der Verlauf der Mauer ist auch nicht mehr sichtbar. Führungen wie diese erinnern daran, zum Beispiel am Friedhof. Friedrich der Große hatte das Grundstück an Kolonisten vergeben, die er zum Aufbau Preußens ins Land geholt hatte. Bereits damals, im 18. Jahrhundert, gab es hier Bestattungen. Auch der Friedhof wurde vom Mauerbau nicht verschont.
"An der nördlichen Seite des Friedhofs ging auch die Mauer entlang. Die Mauer ging quer über die Kindergräber. Angehörige der kleinen Kindergräber hatten noch darum gebeten, die Kinder umbetten zu dürfen, was nicht erlaubt wurde."
Dieser kleine Friedhof hat noch weitere "Mauerstücke" zu bieten. Bis in die 70er-Jahre trafen sich Menschen an diesem Ort, um ihre Toten zur Ruhe zu betten. Angehörige, die nicht in Klein-Glienicke wohnten und das Grab später besuchen wollten, konnten das nicht ohne Schwierigkeiten tun.
"Wer hier sein Grab pflegen wollte, musste mit einer Grabkarte den Antrag stellen, dieses Terrain überhaupt betreten zu dürfen. Das musste Monate vorher eingereicht werden, um entsprechend kontrolliert zu werden, ob es den Zugang gab oder eben auch nicht."
Auf dem weiteren Weg immer wieder Fragen nach dem Verlauf der Mauer:
"Ja, hier ging die Mauer lang. Genau, o Gott."
Es wirkt wie ein hilfloser Versuch, sich zu orientieren, in dieser Schönheit der Landschaft die hässlichen Spuren der jüngsten Geschichte zu finden, um nachvollziehen zu können, was sich abgespielt hat.
Das nächste Ziel der Führung auf den Spuren der Mauer ist die Loggia Alexandra. Durch Buchenwald läuft die Gruppe auf eine Anhöhe, den Böttcherberg. Die Loggia ist zu Ehren der Schwester des Prinzen Carl errichtet worden, des Erbauers von Schloss Glienicke. Von hier konnten die königlichen Besucher den Blick nach Babelsberg und Potsdam genießen. Dafür wurde die Landschaft seinerzeit entsprechend modelliert, Erdmassen transportiert, Bäume gefällt und gesetzt. Denn:
"Sichtachsen - eine ganz wichtige Geschichte der Potsdamer Kulturlandschaft. Peter Josef Lenné, der große Gartenarchitekt, der 1816 nach Potsdam kam und fast 50 Jahre hier schöpferisch tätig war. Potsdam zu einem großen Landschaftsgemälde umzugestalten, geht ja in großen Zügen auf Peter Josef Lenné zurück. Das heißt, man hatte seine Plätze, wo man schöne Aussichten hatte."
Der Böttcherberg mit der Loggia Alexandra war ein solcher Platz - der später zu Westberlin gehörte. Niemand in der Gruppe hat mehr einen Überblick, was wohin gehörte. Der unregelmäßige Grenzverlauf führte zwischenzeitlich auch zu der Überlegung, Gebiet auszutauschen, wurde aber letztlich nicht realisiert. Unser Mauerspaziergang führt weiter in Richtung Schloss Babelsberg. Auf dem Weg dahin legt die Gruppe einen ersten Stopp am Maschinenhaus ein.
"Peter Josef Lennè hat den Prinzen Wilhelm auf dieses Areal erst mal hingewiesen, hat hier die ersten Wege angelegt, die ersten Bäume gepflanzt, und dann gab es einen sehr heißen Sommer. Und am Anfang hatte man ein Riesenproblem, das Bewässerungsproblem."
Deshalb wurde das Dampfmaschinenhaus direkt an der Havel gebaut. Außerdem konnten damit die vielen Fontänen, die es im Park gab, bedient werden. Das Maschinenhaus selbst ist kein reiner Zweckbau, sondern ähnelt einem kleinen Castell und war damit ebenfalls eine Zierde des Parks Babelsberg. Da es direkt im Grenzbereich stand, sollte es nach 1961 abgerissen werden.
"Immer dieses Problem mit den Schussgeschichten, Schussfreiheit auf die Wasserlinien."
In einer langen geschwungenen Linie zieht sich der Uferweg entlang. Rechts die Havel, die sich hier zu einem See verbreitert hat, links die sanften Böschungen, über deren Kuppen die Säulen von Schloss Babelsberg hervorlugen, ab 1833 als Sommerresidenz für den Prinzen Wilhelm errichtet. Schräg gegenüber leuchtet durch die Bäume das Gelb von Schloss Glienicke. Direkt vor uns die legendäre Glienicker Brücke. Sie trennte die DDR von Berlin-West. Heute verbindet sie Potsdam und Berlin.
"Nicht zu vergessen, dass 1949 die Brücke 'Brücke der Einheit' genannt wurde. Die Ironie der Geschichte. Gut, was lange währt, wird gut."
Arkadien ist wieder vereint, und dem geplanten Paradies sehr ähnlich.