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Zwölf Mal Deutschland
Beucha, Wurzen, Glaubitz - Sommer in Sachsen

Seit fast einem Jahr wandern Jörg-Christian Schillmöller und Dirk Gebhardt durch Deutschland. Inzwischen sind sie in Sachsen angekommen - und haben in Beucha mit Ortsvorsteher Wolfgang Drescher das alte DDR-Kulturhaus besucht. In Wurzen trafen sie einen Künstler und in Glaubitz zwei Brüder, die eines gemeinsam haben.

    Beucha ist ein kleiner Ort im Speckgürtel von Leipzig. Und Wolfgang Drescher hat einen Traum. Er möchte das alte DDR-Kulturhaus im Ort wieder ins Leben zurückholen. Das Gebäude steht seit zwei Jahrzehnten leer, und er hat hier einst Abschlussball gehabt.
    Jörg-Christian Schillmöller aus der DLF-Nachrichtenredaktion und der Fotograf Dirk Gebhardt haben eine Nacht im Kulturhaus geschlafen und stundenlang mit Wolfgang Drescher über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geredet.
    In Wurzen haben sie dann den Maler Hans-Peter Hund besucht, der zu DDR-Zeiten große Schwierigkeiten hatte, weil er nicht systemkonform malte. Zehn Jahre versuchte er, eine Reise nach Österreich zu machen - bis er aufgab und sein Erspartes dem DDR-Künstlerverband übergab. Mit den Worten: "Gebt es einem. der würdig ist, eine Reise zu machen". Ein Jahr später ließen sie ihn reisen. So kann Willkür gehen.
    Der Kontakt zu Glaubitz kam über Jörg-Christian Schillmöllers alte Freundin Ulrike Schulte-Richtering zustande - ihr Vater stammt aus Glaubitz, und er und sein Bruder Michael sind die letzten beiden, die noch im alten Pfarrhaus geboren wurden. Karl-Ernst kam extra aus Zwickau nach Glaubitz, um den beiden Reportern gemeinsam mit Michael die Familiengeschichte zu erzählen.
    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens fünf Monate lang in unserem Audio-Angebot nachhören.
    Nicht gesprochen haben sie im "Sonntagsspaziergang" über das Thema Flüchtlinge und Fremdenfeindlichkeit - denn dazu ist bereits seit einigen Tagen ihre Reportage "Sachsensommer" aus Riesa bei uns nachzulesen.