Das alte Warnamt in Meinerzhagen war früher für bis zu 180 Personen ausgelegt, die dort maximal einen Monat lang überleben konnten - im Falle eines Atomschlages. Bis heute stehen alle Uhren auf 20.56 Uhr, denn zu dieser Zeit wurde der Bunker dann in den Neunziger Jahren abgeschaltet. Schade, dass bis heute keine Nutzung für Besucher draus geworden ist: Für Schulklassen wäre dieses historische Denkmal sicher ein spannendes Abenteuer.
Auf ihrer dritten Etappe haben Jörg-Christian Schillmöller aus der Nachrichtenredaktion des Deutschlandfunks und der Fotograf Dirk Gebhardt aber auch Station in Kempershöhe gemacht. Das ist ein Ortsteil von Marienheide, und in Kempershöhe liegt das Bergische Drehorgelmuseum. UIllrich Wimmer hat hier seine mechanischen Instrumente in einer ehemaligen Dorfkirche ausgestellt und führt sie mit Leidenschaft und Lautstärke vor.
Zu Gast bei Flüchtlingen
Und schließlich ein besonders bewegender Tag: Gleich zum Auftakt ihrer Etappe wurden die beiden Wanderer von syrischen Flüchtlingen begrüßt, bekocht und bewirtet. Einen Abend lang haben sie Tee getrunken und sich Geschichten erzählen lassen von Flucht und Folter, von zurückgelassenen Familien und Schleusern, von Reisen im Schlauchboot und unter der Vorderachse eines Lkw. Beeindruckend: Es war kein Hass in den Erzählungen der sieben Männer von 15 bis 45. Nur die Sorge, wann sie wieder in ihre Heimat können. Und die Befürchtung, dass der Wiederaufbau dort in Syrien ein halbes Jahrhundert dauern könnte.