Florian Schui hält eine Reform der Schuldenbremse für "dringend notwendig". Es sei ein Fehler gewesen, die Wirtschaftspolitik "so rigide" in der Verfassung festzuschreiben. Der Wirtschaftshistoriker erklärt, warum Schulden auch positiv sein können.

Fast jeder zweite Erstwähler stimmte bei der Bundestagswahl für Parteien abseits der Mitte. Diese Generation fühlt sich politisch nicht abgeholt, sagt Jugendforscher Schröer. Das liege am demografischen Wandel, sei aber auch eine Pandemiefolge.

Wir erleben gerade eine historische Zäsur, die der von 1989 bis 1991 in Tiefe und Bedeutung nicht nachsteht, sagt der Historiker Norbert Frei. US-Präsident Trump wolle aber nicht wahrhaben, dass die USA als eine absteigende Weltmacht kämpfen.

Menschenrechtlerin Irina Scherbakowa warnt zum ersten Todestag des Kreml-Gegners Nawalny vor falschen Hoffnungen. Ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges bedeute nicht, dass man wie zuvor Handel mit Russland treiben könne. Das Land sei eine Diktatur.

Migration dominiert den Wahlkampf und wird mit „Kontrollverlust“ assoziiert. Dabei gehe Zuwanderung zurück, so die Politologin Clara van den Berg. Das Thema werde von politischen Akteuren gezielt platziert - jenseits der Lebensrealität der Menschen.

Gewalt, Flucht und Angst hinterlassen tiefe Spuren – oft ein Leben lang und über Generationen hinweg. Frühes Screening und gezielte Therapie für Geflüchtete sind wichtig, um die Folgen ungelöster Traumata zu vermeiden, so Psychologe Thomas Elbert.

Die Zeit der Stammwähler ist vorbei, nur noch ein Drittel bleibt einer Partei treu, so Politologe Korte. Wahlentscheidungen sind heute situativer. Die Volatilität der Wähler stärke die Demokratie. Parteien müssen sich ständig neu um Wähler bemühen.

Im Bundestag sind Nicht-Akademiker und Arbeiter zu wenig vertreten, sagt Soziologe Linus Westheuser. Dabei sollten in der Demokratie alle befähigt sein, Politik mitzugestalten. Um diese "Repräsentationslücke" zu schließen, könnten Bürgerräte helfen.

Nach den rechtsextremen Ausschreitungen von 2018 bekam Chemnitz 100 Millionen Euro, um sich als Kulturhauptstadt Europas fit zu machen. Von Politik will man hier aber nichts wissen. Kunst und Kultur sollen die Menschen versöhnen.

Die Drohung von Importzöllen ist völlig ungeeignet, um das US-Handelsbilanzdefizit auszugleichen, so Historiker Cornelius Torp. Trump zielt damit nur auf die Verlierer der Globalisierung im „Rostgürtel“ der USA, deren Unterstützung er will.

Der Einfluss der jüdischen Kultur auf die deutsche ist bedeutend. So hat das Jiddische die deutsche Sprache beeinflusst, unterstreicht der Journalist Ronen Steinke. Dabei werden bis heute aber auch antisemitische Ressentiments transportiert.