Informationen am Morgen

Der Bruch der Ampelkoalition ist besiegelt. Bundeskanzler Olaf Scholz und Ex-Finanzminister Christian Lindner schieben sich am Abend in Berlin gegenseitig die Verantwortung für das Scheitern zu. Neuwahlen sollen im März 2025 stattfinden.

Israels Präsident Benjamin Netanjahu setzt nach dem Wahlsieg Donald Trumps auf mehr militärische Unterstützung. Die USA sind Israels wichtigster Verbündeter – allerdings hatte Trump im Wahlkampf angekündigt, die Kriege schnellstmöglich zu beenden.

Die FDP hat den Bruch der Ampel nicht provoziert, sagt Johannes Vogel (FDP). Es sei keine Verantwortung, eine Regierung im Amt zu haben, die den Herausforderungen nicht gerecht werde. Die Koalition habe zuletzt keine Gemeinsamkeiten mehr gehabt.

Anke Rehlinger hat der FDP vorgeworfen, aus Parteitaktik den Bruch der Ampel provoziert zu haben. Olaf Scholz habe Handlungsfähigkeit bewiesen, lobte die saarländische Ministerpräsidentin. Nun gehe es darum, einen sauberen Übergang zu organisieren.

Robert Habeck (Grüne) bedauert, dass es zum Ampel-Aus gekommen ist, ohne dass ein Haushalt verabschiedet wurde. Christian Lindner (FDP) habe nicht als Teamplayer im Kabinett agiert, sagte der Vizekanzler. Lindner sei es nicht um den Haushalt gegangen.

Die deutsche Wirtschaft steht vor dem zweiten Rezessionsjahr in Folge. Eine nicht-handlungsfähige Regierung in Folge des Endes der Ampelkoalition ist da Gift. Denn Wachstumspakete und Einzelmaßnahmen liegen auf Eis. Gefordert werden zügige Neuwahlen.

EVP-Chef Manfred Weber ist optimistisch, dass die Politik der bürgerlichen Mitte Europa wirtschaftlich stärken wird und man Trump auf Augenhöhe begegnen kann. Das wirke Rechtspopulismus entgegen. Die links-liberale Politik in Europa habe versagt.

Der Kreml ist unschlüssig, ob Trump Russlands Einfluss eindämmen oder die Ukraine-Unterstützung einstellen will, sagt Deutschlands Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff. Moskau versuche, im Krieg seine Verhandlungsposition zu verbessern.

Nach dem Ende der Sondierungsgespräche zwischen CDU, SPD und BSW in Sachsen, ist unklar, wie es politisch weitergeht. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) könnte gezwungen sein, eine Minderheitsregierung zu bilden - mit wechselnden Mehrheiten.

Ein Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl wird immer realistischer. Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris ist bei der Auszählung der Stimmen in wichtigen Bundesstaaten deutlich ins Hintertreffen geraten.

Die USA unter Trump würde sich aus vielen globalen Angelegenheiten zurückziehen. Jede bilaterale Beziehung würde Trump als Präsident auf den Prüfstand stellen, so Politologe Michael Werz. Die zukünftige Trump-Politik sei für Europa unvorhersehbar.

Der Vizevorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Jens Spahn, glaubt nicht, dass die Bundesregierung ausreichend auf die neue US-Präsidentschaft vorbereitet ist. Das sei fatal, da die Sicherheit und der Wohlstand Deutschlands von den USA abhänge.

Deutschland muss nach Ansicht von SPD-Chef Klingbeil sicherheitspolitisch eigenständiger werden. Man werde sich künftig nicht mehr so auf die USA verlassen können, wie das noch unter Joe Biden der Fall war. Auch Brüssel müsse darauf reagieren.

Donald Trump hat bei einem Auftritt vor Anhängern erklärt, die Präsidentschaftswahl in den USA gewonnen zu haben. Sollten die Republikaner neben dem Senat auch im Repräsentantenhaus dominieren, wird er in vielen Bereichen wohl durchregieren können.

Kamala Harris oder Donald Trump: In den USA ist der Tag der Entscheidung gekommen. Bei vielen herrscht das Gefühl einer Alles-oder-Nichts-Wahl. Beobachter gehen davon aus, dass Trump eine Niederlage auch bei dieser Wahl nicht akzeptieren wird.

Im Fall seines Wahlsiegs droht Donald Trump der EU bereits mit neuen Zöllen. Und was passiert dann mit der NATO-Mitgliedschaft der USA? Was wären die Folgen für den Krieg in der Ukraine? In Brüssel blickt man gebannt auf den Ausgang der US-Wahl.

Der Ampel-Regierung droht ein vorzeitiges Aus. Vizekanzler Robert Habeck versucht, das Bündnis zu retten. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz mahnt zur Verantwortung. Fest steht: Der Zeitpunkt für ein Scheitern der Koalition wäre denkbar schlecht.

Außenministerin Baerbock hat der Ukraine anhaltende Unterstützung zugesichert - egal, wer die US-Wahl gewinnt. Man werde sich nicht von dem Ergebnis abhängig machen. Das heiße aber auch, dass Deutschland mehr in seinen Selbstschutz investieren muss.

Sowohl mit Trump als auch mit Harris steuert Europa im transatlantischen Verhältnis auf eine Zeitenwende zu, sagt EU-Politiker David McAllister (CDU). Das US-Interesse an Europa habe nachgelassen. Daher müsse es sich stärker um eigene Interessen kümmern.

Der Ausgang der US-Wahl wird sich auch an den Börsen niederschlagen. Die Präferenzen sind dabei unterschiedlich verteilt: Während die Wall Street lieber Trump im Weißen Haus sähe, schlägt das Herz in Frankfurt für Harris.

Die Direktorin des Aspen Institute, Stormy-Annika Mildner, erwartet kein schnelles Ergebnis bei der US-Wahl. Wenn die Neuauszählung von Stimmen nötig sei, werde das die Gerüchte um einen Wahlbetrug befeuern - und womöglich zu Ausschreitungen führen.

Die geplante Resolution fordert ein konsequenteres Vorgehen gegen Antisemitismus in Deutschland. Sie soll noch vor dem 9. November im Bundestag verabschiedet werden. Doch die Kritik an der Resolution hält an, auch unter Befürwortern.

Der Streit um das von Finanzminister Lindner (FDP) vorgelegte Grundsatzpapier stellt die Ampel vor eine weitere Zerreißprobe. Vor dem Koalitionsausschuss am Mittwoch soll es mehrere Dreier-Gespräche zwischen Scholz, Habeck und Lindner geben.

Moldaus pro-westliche Staatschefin Maia Sandu kann im Amt bleiben. Aus der Stichwahl um das Präsidentenamt ging sie als klare Siegerin hervor. Der Urnengang war von Vorwürfen über gezielte russische Einflussnahme überschattet gewesen.

Trotz abrupten Endes der COP16 im kolumbianischen Cali zieht Jan-Niclas Gesenhues (Die Grünen) eine positive Bilanz. Es habe "bahnbrechende Beschlüsse" gegeben, beispielsweise beim Küstenschutz. Bei zwei Punkten müsse jedoch weiter diskutiert werden.

FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler macht den Fortbestand der Ampel vom Ausgang der anstehenden Gespräche mit SPD und Grünen abhängig. Wenn man die Wirtschaft voranbringen könne, habe er Hoffnung, dass die Koalition halte. "Wenn nicht, dann nicht."

Nach dem Sieg von Präsidentin Maia Sandu geht der Europaabgeordnete Michael Gahler (EVP) davon aus, dass Moldau auf dem pro-europäischen Reformkurs bleiben wird. Die Stichwahl habe allerdings auch gezeigt, wie zerrissen das Land ist.