Musikjournal

Im Bergson Kunstkraftwerk wurde ein Konzertsaal mit neuem Soundsystem eröffnet. Dieses kann mit Mikrophonen und Lautsprechern unterschiedliche Raumsituationen vortäuschen. Das rief viele Zweifler auf den Plan. Wo stehen diese nach den ersten Konzerten?

Dirigent Iván Fischer hat experimentierfreude Sänger und Sängerinnen gefunden, die eine Partie in vertauschten Geschlechterrollen angenommen haben. Ein zeitgemäßer Ansatz – aber es gibt auch künstlerische Grenzen.

Die Oper Frankfurt hat Alban Bergs "Lulu" auf den Spielplan gesetzt. Die Bühne zeigt eine riesige Dose, die "Büchse der Pandora", in der die sensible Seele von Lulu zerbricht: Sie wird nicht geliebt, nur begehrt. Eine Inszenierung mit neuem Blick auf die Figur.

Jörn Florian Fuchs berichtet von der Inszenierung, in der Alberich als Obdachloser vor einer Kirche landet und in einen existenziellen Trip mit durchaus humorvollen Bildern verwickelt wird, plus üppigem Klangfluss unter dem Dirigenten Vladimir Jurowski.

Unter dem Motto „Alone Together“ widmeten sich die Donaueschinger Musiktage dem Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft. Mit innovativen Klängen und Werken wurden die Grenzen zwischen Isolation und Zusammengehörigkeit musikalisch erforscht.

Die Lautten Compagney Berlin reist in die Mongolei und trifft auf die Gruppe Tenger Ayalguu. Gemeinsam erschaffen sie ein einzigartiges Konzertprogramm, in dem deutsche Barockmusik auf traditionelle mongolische Klänge trifft.

Kongress-Initiator Stefan Willich von der Berliner Charité will den Studien, in denen evident wird, dass Kunst Heilungsprozesse unterstützt, zu mehr Öffentlichkeit verhelfen. Der Bericht unterstreicht, welche Möglichkeiten die Krankenkassen verpassen.